Lizenzstreit: Ja, oder nein?

Jan-Frederik Timm
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Schon seit längerer Zeit wird darüber spekuliert, ob Intel bezüglich VIAs Chipsatz P4X266, der patentrechtlich geschützte Technologien verwendet, vor Gericht ziehen wird.

Nun, da das 3. Quartal und somit der Erscheinungstermin der i850 Nachfolger und Konkurrenten immer näher rückt, schalten sich auch die Mitteilnehmer SiS und Ali ein. Beide Firmen haben, anders als VIA, mit Intel ein Lizenzabkommen für den eigenen P4-Chip abgeschlossen und müssen somit pro Chip satte 5 $ an Intel zahlen. VIA beruft sich weiterhin auf die Lizenzrechte der übernommenen Firma S3 und zahlt keine Gebühren an den Technologie-Geber. Damit hat VIA jedoch einen nicht zu unterschätzenden Preisvorteil, der gerade SiS und Ali zu Schaffen machen wird. Deshalb sollen beide Konzerne jetzt Intel dazu gedrängt haben, VIA zu verklagen, um die eigenen Position auf dem Markt nicht schon vor den Erscheinungsterminen der Chips hoffnungslos verloren zu sehen. Warum Intel jedoch nicht schon längst aus eigenem Interesse gegen den Konkurrenten aus Taiwan vorgegangen ist, bleibt weiterhin ein Rätsel. Vielleicht ist an den Behauptungen VIAs ja doch ein ganzes Stück Wahrheit dran und S3 deckt tatsächlich die Lizenztransfers der beiden Konzerne. Es könnte jedoch auch sein, dass Intel die gemeinsamen Chip-Konstruktionen, an denen derzeit Gerüchten zufolge wohl schon insgeheim gewerkelt wird, durch einen gerichtlichen Streit nicht gefährden will. Ob es letztendlich zum Prozess kommt, oder auch nicht, wird also ein weiteres Mal nur die Zukunft zeigen.