DirectX 9 Inside - Chipsatzhersteller planen für die Zukunft

Christoph Becker
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Der Windows XP Nachfolger Longhorn scheint den Zukunftsplänen der großen Chipsatzhersteller Beine zu machen, denn selten wirkte sich ein kommendes Betriebssystem so auf zukünftige Produkte aus. Explizit geht es dabei um die DirectX 9-Unterstützung der integrierten Grafikeinheiten.

Bereits seit längerem wird heiß diskutiert, ob Chipgigant Intel in seinem kommenden Extreme Graphics 3-Core erste DirectX 9-Features verbauen wird, oder ob die Grafikeinheit des Grantsdale noch ohne diese auskommen muss. Doch nicht nur Intel will diesen Schritt in die Zukunft machen, auch ATi plant in zukünftigen Chipsätzen solch fortschrittliche Grafikeinheiten einzubauen.

Bei ATi geht es genauer um das Produkt mit dem Codenamen RS420. Dies wird aller Voraussicht nach ihr erster Chipsatz für Intels neuen Sockel T (LGA775) sein. Desweiteren soll dieser schon PCI-Express (x1 und x16), 1066MHz FSB und DDRII unterstützen. Ebenfalls sind für ihn eine 400 und 533MHz schnelle Anbindung des Arbeitesspeichers vorgesehen, natürlich im Dual-Channel-Verfahren. Ebenfalls sind die angesprochenen DirectX 9-Features im Gespräch, da ATi eine eventuelle Implementation des RV350-Kerns plant. Ob es ein ähnliches Produkt auch für AMD-Plattformen geben wird, ist bis jetzt noch nicht sicher.

Natürlich steht man bei nVidia auch nicht still und arbeitet fieberhaft am Crush K8G3, der wohl im dritten Quartal des nächsten Jahres das Licht der Welt erblicken wird. Auch hier wird man wohl DirectX 9-Features bieten können. Jedoch ist noch nicht klar, ob sie nach nVidias Spezifikationen Pixel- und Vertextshader 2.0+ erfüllen, oder nur das Minimum an DirectX 9-Features bieten werden. Natürlich wird auch der Crush K8G3 PCI-Express und andere moderne Features unterstützen.

Doch auch VIA und SiS planen für die Zukunft. So will man bei VIA in zukünftigen Chipsätzen - respektive dem PM890 für Prescott/Tejas-Prozessoren von Intel und dem KM890 für den Athlon 64 - die bis jetzt noch nicht fertig entwickelte UniChrome 3-Grafikeinheit einbauen und ihnen somit zu besserer Performance verhelfen. Bei SiS plant man für die Zukunft fest mit dem Xabre II, dessen Kern ebenfalls in kommende SiS-Chipsätze einfließen soll.

Interessant dabei ist vor allem, dass eventuelle DirectX 9-Chipsätze vielleicht nur PixelShader 2.0 an Board haben werden, die Vertexshader-Berechnungen jedoch von der CPU übernommen werden. Laut Gerüchten denkt man unter anderem bei Intel über eine solche Implementierung nach. Ebenfalls werden diese zukünftigen Chipsätze wohl kaum so schnell sein, dass man Doom 3 und Konsorten auf ihnen sehr gut spielen könnte, denn ihre Hauptaufgabe wird immer noch Windows Longhorn und dessen GUI sein.