Einstweilige Verfügung gegen die GameStar erwirkt

Frank Hüber
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Die Zuxxez Entertainment AG hat eine einstweilige Verfügung gegen die GameStar erwirkt, weil diese angeblich eine unauthorisierte Version des Rollenspiels 'Knightshift' getestet und auf Basis falscher Tatsachen so zu Unrecht schlecht bewertet haben.

Durch das Erwirken einer einstweiligen Verfügung vor dem Landgericht Hamburg darf der Test in dieser Fassung nun nicht mehr verbreitet werden. 'Knightshift' wird von vielen heiß erwartet, die GameStar gab dem Titel anhand einer Vorabversion, die für einen Test laut Zuxxez überhaupt nicht freigegeben war, jedoch nur 69 Prozent, was für den Entwickler erhebliche Verkaufseinbußen bedeuten könnte. Die von der GameStar getestete Vorabversion hat nach Angaben von Zuxxez einige grobe Fehler und Einschränkungen, die so in der Verkaufsversion nicht mehr vorhanden sein werden. Alexander Constandache von Zuxxez äußerte sich wie folgt: "Diese CD war nicht als Test-CD freigegeben. Und so verwundert es nicht, dass der Testbericht nur so vor Fehlern strotzt." Das Spiel soll beispielsweise keineswegs nur über 18 Missionen verfügen, wie die GameStar in ihrem Test berichtet, sondern in der Verkaufsversion weit über 20 Missionen für den Spieler bereit halten. Auch der Mehrspieler Modus sei nicht nur im Rollenspielpart möglich, wie die GameStar berichtet, so Zuxxez.

Dirk Hassinger, der für den Vertrieb verantwortlich ist, findet ebenfalls deutliche Worte: "Diese unglaublichen Schlampereien wiegen umso schlimmer, als dass das Testergebnis der Demo-CD gerade einmal 69 Prozent aufwies. Der Schaden, den GameStar mit der falschen Berichterstattung anrichtet, ist unabsehbar. Gerade bei kurz vor der Erscheinung stehenden Produkten sieht der Kunde ganz genau hin und richtet seine Kaufentscheidung häufig an derartigen Testberichten aus. Wir befürchten, dass sich dieser Bericht unmittelbar auf die Abverkaufszahlen auswirken wird."

Von einer Richtigstellung sieht die GameStar laut Zuxxez momentan jedoch ab und so erhofft sich Zuxxez mit der erwirkten einstweiligen Verfügung den "Schaden wenigstens etwas zu begrenzen. GameStar muss damit rechnen, dass wir die Schäden ersetzt verlangen, die uns durch diesen unsauber und schlampig recherchierten Test entstehen."

Bei Spielezeitschriften kommt es zwar häufiger vor, dass Vorabversionen getestet werden, um den potentziellen Käufer rechtzeitig über ein Produkt informieren zu können. Jedoch scheint Zuxxez dies mit dem Zusenden ihrer Version an die GameStar nicht beabsichtigt zu haben. Inwiefern hier nur eine schlechte Kommunikation zwischen Zuxxez und der GameStar stattfand, oder ob Zuxxez ausdrücklich darauf hingewiesen hatte, dass die Vorabversion nicht als Testgrundlage Verwendung finden darf, ist leider nicht bekannt. So konnte die GameStar vielleicht gar nicht davon ausgehen, dass diese Version nicht als Testgrundlage dienen durfte. Die genauen Umstände kennen jedoch nur Zuxxez und die GameStar selbst. Die GameStar hat bislang jedoch noch keine Stellung zu den Anschuldigungen bezogen.