Low-Noise Wohnzimmer-PCs von VIA im Test: Zwei Konzepte im Vergleich

Ralph Burmester
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Low-Noise Wohnzimmer-PCs von VIA im Test: Zwei Konzepte im Vergleich

Einleitung

Selbst ein Büro-Rechner kann, trotz der meist höheren Geräuschkulisse durch Telefon und Kollegen, durch sein Arbeitsgeräusch unangenehm auffallen. Dabei ist es völlig egal, ob es sich um ein AMD oder Intel basierendes System handelt, moderne Rechner erzeugen heute erheblich mehr Lärm als noch vor zwei, drei Jahren. Wie störend aber ist dann ein solcher Rechner im heimischen Wohnzimmer erst? Genau dafür hat sich Low-Noise etwas überlegt und uns zwei völlig verschiedene Silent-Systeme zum Test zur Verfügung gestellt.

Das eine System basiert auf einem Pentium 4 Prozessor und ist mit besonders leisen Komponenten und Lüftern ausgestattet worden. Ein Silent-Netzteil, leise Papstlüfter und eine passiv gekühlte Grafikkarte lassen das System fast unhörbar werden. Der besondere Clou ist aber das Gehäuse, ein Cooler Master Aluminium Gehäuse, das eine Breite von 43cm aufweist. Damit passt der Rechner in jedes HiFi-Rack und es steht kein großer hässlicher Tower neben dem Wohnzimmerschrank und stört den meist von Frauenhand liebevoll gestalteten Gesamteindruck des Zimmers.

Das andere System basiert auf dem VIA C3 Nehemiah Prozessor und dem Epia PC Konzept. So ist das ganze Mainboard im Mini-ITX Format ausgeführt und hat nur eine Abmessung von 17x17cm. Trotzdem ist auf dem Board fast alles integriert, was der normale PC-Benutzer so braucht. Eingebaut in ein fast winziges Gehäuse verrichtet der quasi lautlose Rechner seine Arbeit und kann dabei bequem auf dem Schreibtisch stehen ohne im Weg zu sein oder gar zu stören.

VIA EPIA M10000

Das VIA auch Prozessoren herstellt, ist meistens kaum bekannt, was aber auch mit dem geringen Anteil am Markt zusammen hängt. Mit dem VIA C3 Prozessor hat VIA Anfang des Jahres die 1GHz Grenze erreicht, der Sockel370 Prozessor mit dem Nehemiah Kern hat dazu einen 64KB L2-Cache und eine FPU erhalten, die beide mit vollem Prozessortakt arbeiten. Ebenfalls unterstützt werden die SSE Instruktionen, die gerade im Multimediabereich von Vorteil sind. Hauptmerkmal des Prozessors ist allerdings seine geringe Größe, so hat der Prozessorkern gerade einmal 52mm² Flächenbedarf und die geringe Stromaufnahme von rund 10 Watt. Der Nehemiah ist auch der erste C3 Prozessor, der eine aktive Kühlung braucht. Diese hat VIA mit einem kleinen Aluminium Kühlkörper und einem 40mm Lüfter ausgeführt.

Schauen wir uns das Mainboard genauer an: Als Chipsatz kommt der VIA ProSavage CLE266 zum Einsatz, begleitet von der VT8235 Southbridge, die beide von einem Aluminiumkühlkörper verdeckt sind. Der CLE266 verfügt über einen integrierten 2D/3D Grafikkern, nämlich den S3 UniChrome, der sogar per AGP8x angebunden ist. Allerdings ist dieser AGP Bus nicht nach außen geführt. So lässt sich der Einsatz einer moderneren und leistungsfähigeren Grafikkarte maximal per PCI-Bus durchführen. Die 3D Einheit verfügt über eine Pipeline mit zwei Textureinheiten, muss sich aber die bis zu 64MB Speicher vom normalen Hauptspeicher des Systems entleihen. Ebenfalls integriert ist ein Hardware MPEG2 Dekoder für DVD Wiedergabe, Video Capturing und Dual View für Monitor und TV.

Innenansicht
Innenansicht
Mainboard
Mainboard

Weitere Merkmale des CLE266 sind ein Frontsidebus mit 66/100/133 MHz Taktfrequenz und eine DDR-SDRAM Speicherschnittstelle mit 100/133 MHz Taktfrequenz, PC1600/PC2100 RAM ist also möglich. Es steht aus Platzgründen nur ein Steckplatz für Speichermodule zur Verfügung und somit können maximal 1GB RAM verbaut werden.

Die VIA VT8235 Southbridge ist eine alte Bekannte, denn sie ist der Partner der KT333(CE) und KT400 Northbridge. Per V-Link mit 266MB/s Bandbreite ist sie an den CLE266 angebunden und stellt zwei IDE-Ports mit ATA/133 Unterstützung und sechs USB 2.0 Anschlüsse zur Verfügung. Weiter sind ein AC97 6-Kanal Audio Codec und ein MC97 Modem Codec und zu guter Letzt auch ein 10/100MBits Netzwerkcontroller integriert.

Auf dem Board selber finden sich ein Anschluss für ein Floppy-Laufwerk, zwei IDE-Anschlüsse, ein DDR-SDRAM Steckplatz. Schnittstellen sind en Masse vertreten: PS/2 Maus- und Tastaturanschluss, 1x serielle und parallele Schnittstelle, VGA, S-Video und TV out, 2x USB, Netzwerkanschluss und 3x Audio. Die Audio-Schnittstellen können dabei so geschaltet werden, das sie ein 6-Kanal 5.1 Audio Signal liefern.

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