Die GPU auch als CPU nutzen?

Frank Hüber
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Grafik-Prozessoren besitzen mehrere Millionen Transistoren und dennoch leisten sie nichts anderes als 3D Szenen zu rendern, obwohl sie mitunter über 500 Dollar kosten können. Doch könnte man sich die Leistung einer GPU nicht auch in anderen Bereichen zu Nutze machen?

Die theoretische Leistung einer GPU übersteigt mitunter aktuelle CPUs um Längen und schon länger schwebt der Gedanke in der Luft, die GPU auch für generelle Aufgaben des PCs zu nutzen. Eine Gruppe von Entwicklern von der Stanford Universität hat ihr erstes Ergebnis des Projekts BrookGPU veröffentlicht. Dabei handelt es sich um einen Compiler und ein Runtime System, das eine C-ähnliche Programmierumgebung für aktuelle GPUs bereitstellt. Slashdot berichtet, dass ein Shader-Programm auf einer Nvidia GeForce FX 5900 Ultra über 20GFlops erreicht, was zumindest in diesem Bereich in etwa der Leistung eines 10 GHz Pentium 4 entsprechen würde. Allerdings gibt es auch einen Haken an der Sache, denn es ist nicht gerade ein leichtes Unterfangen eine GPU zu programmieren. Mit BrookGPU ist es möglich, bestimmte Teile eines Codes der GPU zuzuweisen, so dass dieser auf der GPU ausgeführt wird. Weiter Informationen zu BrookGPU gibt es entweder bei der Stanford Universität oder bei SourceForge.

Schon in der Vergangenheit gab es Versuche die GPU auch für andere Aufgaben zu erschließen, die jedoch entweder an ihrem Bekanntheitsgrad scheiterten oder nicht nützlich genug erschienen. Einen würdigen Ersatz für die CPU kann die GPU in naher Zukunft keinesfalls darstellen - vielleicht aber hilfreich zur Hand gehen und die ein oder andere Aufgabe übernehmen, um so die Rechenleistung zu erhöhen.