China: Schließung von Internet-Cafés

Sasan Abdi
19 Kommentare

Zwischem dem vergangenen Februar und August wurden in China rund 1600 Internet-Cafés geschlossen. Grund hierfür war zumeist, dass die Behörden in eben jenen Lokalen Minderjährige beim Spielen von „Erwachsenen-Spielen“ mit zum Teil gewaltverherrlichenden Inhalten angetroffen haben.

Im Zuge dieser Aktion wurden Geldstrafen von insgesamt rund 9,4 Millionen Euro verhängt. Dies geht auf einen Bericht der chinesischen Nachrichtenredaktion Xinhua zurück. Demnach wurden ca. 18.000 Internet-Cafés Auflagen zum weiteren Betreiben gestellt. Ganz besonders seit einem Brand, aber auch aufgrund des Verdachts der Verbreitung von pornografischen Inhalten, stehen die Internet-Cafés in China unter besonderer Beobachtung des dortigen Kultusministeriums.

An einer Legitimation mangelt es also nicht unbedingt. Besonders der Umstand, dass von den 84 Millionen chinesischen Internetbenutzern rund 50 Millionen jünger als 24 Jahre ist, hält für die Behörden einen genügenden Grund bereit. So wurde im Herbst 2002 auch verhältnismässig widerstandslos das „Internet Service Site Business Management Regulations“ Gesetz eingeführt, wonach die Betreiber von Internet-Cafés „Gesellschaft Zersetzendes“ und „staatsfeindliche“ Aktivitäten ín ihren Cafés melden müssen. Ferner dürfen Minderjährige nicht alleine surfen - die Lokale müssen über Nacht schließen und einen Mindestabstand von 200 Metern zu Grund- und Mittelschulen besitzen.