Plant Microsoft einen eigenen Virenscanner?

Andreas Frischholz
15 Kommentare

Plant der Softwareriese aus Redmond sein eigenes Anti-Viren Programm? Seit Microsoft den rumänischen Anti-Viren Hersteller GeCAD übernommen hat, reißen die Spekulationen dazu nicht ab. Die „Financial Times“ hat das Thema wieder einmal aufgegriffen und einige interessante Statements von Microsofts Technikvorstand Craig Mundie erhalten.

„Denkbar ist, dass wir bei künftigen Überlegungen zu der Einschätzung kommen, dass bestimmte Teile der Anti- Virus-Software zum Betriebssystem gehören sollten“, so Mundie. Somit könnte das Anti-Viren Programm zu einem Bestandteil von Longhorn werden, ähnlich wie der Media Player. Mit einer Integration in das Betriebssystem könnte Microsoft zu einem ernsthaften Konkurrenten für Unternehmen wie Symantec oder McAfee aufsteigen, da sich wohl eine größere Anzahl von Anwendern nicht mehr die Mühe machen würde, auf ein externes Anti-Viren Programm zu setzen. Dies dürfte jedoch wieder die Wettbewerbshüter auf den Plan rufen, ähnlich wie im Fall des schon genannten Media Players. Desweiteren wäre der Aufwand bei einem eigenen Virenscanner sehr hoch, da regelmäßige Updates der aktuellen Virenkennungen von Nöten sind, um das Feature nicht zu einem Sicherheitsloch verkommen zu lassen.

Vorhanden ist jedoch schon ein Anti-Spyware Programm, welches seit Anfang des Jahres zum kostenlosen Download freigegeben ist. Das Interessante an diesem Programm ist, dass es schon Teile eines Virenscanners enthält, wie beispielsweise eine Signaturdatenbank oder einen On-Access-Wächter, mit dem ein System dauerhaft überwacht werden kann. Die Möglichkeiten zum eigenen Virenscanner hat Microsoft, die Frage ist lediglich, ob sie auch die Mühen dafür auf sich nehmen werden, und wenn ja, zu welchen Konditionen. Wann in dieser Frage eine Entscheidung fallen wird, ist derzeit noch unklar.