Display-Technologie macht aus Wasser Bilder

Jirko Alex
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Eine neue Technologie versucht, durch bessere Kontrastwerte und geringe Preise den heutigen TFT-Displays einzuheizen. Ihre Hauptbestandteile lesen sich wie die Zutaten zu einem Kochrezept, heraus kommt dennoch ein hochmoderner Bauplan für Bildschirme.

So setzt ein in der University of Cincinnati, Ohio, entwickeltes Display auf eine Wasser-Öl-Schicht, die beim Bestrahlen mit für das menschliche Auge unsichtbarem UV-Licht zu leuchten beginnt. Möglich machen dies kleine fluoriszierende RGB-Farben, die in der Ölschicht eingebaut sind. Der Vorteil dieser außergewöhnlichen Methode ist, dass mit 80 bis 90% eine wesentlich höhere Lichtausbeute erzielt wird, als es bei heutigen Display auf Flüssigkristallbasis der Fall ist. Hier beträgt das effektiv durchgelassene Licht nur fünf bis zehn Prozent.

Die Steuerung des Displays erfolgt, indem an die gepolte Wasserschicht eine Spannung zwischen null und -30 Volt angelegt wird. Diese bedingt, dass sich die Ölschicht bei höher werdender Spannung mehr und mehr zusammenzieht, bis sie sich in jeder Zelle bei -30 Volt komplett zurückgezogen hat. Der Pixel erscheint in diesem Zustand schwarz, da das UV-Licht von dem Wasserfilm reflektiert wird. Bei niedriger Spannung verteilt sich das Öl in der ganzen Zelle und die fluoriszierenden Elemente werden mit viel UV-Licht bestrahlt. Durch diese Methode soll die Lichtausbeute eines solchen Displays etwa 40 Mal höher sein, als bei heutigen Bildschirmen und gleicher Stromzufuhr.

Erste Messwerte der Helligkeit ergaben für die Farben Rot, Grün und Blau bereits 950, 5530 und 530 cd/qm. Weniger konkurrenzfähig sind die derzeitigen Reaktionszeiten jeder Zelle, die in Bereichen von 10 ms bis 100 ms schwanken - je nach angelegter Spannung.