Sony plant „iTunes für Filme“

Tobias Huber
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Im Rahmen der „Digital Hollywood Conference“ hat Filmriese Sony Pictures bekannt gegeben, eine eigene Version von iTunes zu entwickeln um Filme über das Internet zu verkaufen. Das Unternehmen plant die Digitalisierung von vorerst 500 Top-Filmen, die dann bereits im nächsten Jahr im Internet erhältlich sein sollen.

„Wir wollen für die Filmindustrie Geschäftsmodelle, Preisgestaltung und Vertriebswege festlegen, so wie es Steve Jobs für das Musikgeschäft getan hat“, so Michael Arrieta, Vizepräsident bei Sony Pictures. Mit der Plattform will Sony – ebenso wie andere Studios, die ähnliche Pläne zum Verkauf von Filmen hegen – auch verhindern, dass ein Computerunternehmen wie eben Apple mit iTunes die Standards für den Vertrieb setzt und so die Möglichkeit hat, die Preise zu diktieren. Die Plattform soll laut Sonys Vorstellungen für eine Umverteilung des Umsatzes von den Computerentwicklern hin zu den Filmproduzenten sorgen.

Michael Arrietra erwähnte auch, dass Sony im nächsten Jahr für Handys aufbereitete Filme auf Flash-Speichern anbieten wolle. Als Basis soll wohl das UMD-Medium, wie es bereits in der PSP verwendet wird, dienen. Wie jedoch der Vertrieb an den Kunden zu Hause digital erfolgen soll, erklärte Arrietra noch nicht. Er will jedoch den Kampf mit Tauschbörsen aufnehmen: „Ich versuche ein neues „Anti-Napster“ zu schaffen“. Sony will auf diese Weise effektiv gegen den illegalen Verkauf und Tausch von Raubkopien vorgehen. Als Grundlage für das Rechtemanagement könnte das von Intel bereits vor einem Jahr auf dem IDF propagierte Protokoll „DCTP/IP“ sein. Dies ist für Verschlüsselung und Zugriffsschutz beim Rechtemanagement zuständig.