UN stellt 100-Dollar-Notebook vor

Andreas Frischholz
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In Tunis wurden auf dem UN-Weltgipfel zur Informationsgesellschaft erste lauffähige Prototypen des 100-Dollar-Notebooks präsentiert. Größte Auffälligkeit des Gerätes, welches für den Einsatz in Dritte-Welt-Ländern entwickelt wurde, ist die Handkurbel, welche zur Energiegewinnung dient.

Durch einminütiges Kurbeln soll eine Betriebsdauer von zehn Minuten erzielt werden können, womit es auch in Orten verwendbar ist, in denen kein oder nur unzureichend Strom vorhanden ist. Entwickelt und produziert wird es von einer Non-Profit-Organisation namens „One Laptop per Child“ (OLPC), die plant zwischen 2006 und 2007 fünf Millionen bis zehn Millionen Notebooks herzustellen. Unterstützt wird das Projekt unter anderem von AMD, Google, Red Hat, News Corp. und Brightstar, die zusammen zehn Millionen US-Dollar zur Gründung der OLPC spendeten.

100-Dollar-Notebook

Die vorgestellten Modelle arbeiteten mit einem auf 500 MHz getakteten Prozessor von AMD und einem Linux-Betriebssystem von Red Hat, welches auf einem 1 GByte großen Flash-Speicher abgelegt ist. Der 8-Zoll-Display soll zwei Darstellungsmodi bieten: Einen hochauflösenden in Schwarz/Weiß sowie einen farbigen mit niedrigerer Auflösung. Das Display kann bei Bedarf auf die Rückseite der Tastatur geklappt werden, wodurch eine Art Tablettformat entsteht, das durch Cursortasten bedient werden kann. Als optisches Highlight ist in der aktuellen Version neben der Handkurbel die grellgrüne Farbe zu nennen.

100-Dollar-Notebook
100-Dollar-Notebook

Kofi Annan, Generalsekretär der UN, bezeichnet das 100-Dollar-Notebook, welches zu Beginn jedoch nicht für 100 Dollar, sondern wohl eher für den doppelten Preis zu haben sein wird, als beeindruckende technische Errungenschaft und sieht darin eine Chance für den ökonomischen und sozialen Fortschritt.

Unser Dank geht an Mortiss
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