Wie die „7800 GTX 512“ der „X1800 XT“ hilft

Christoph Becker
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Wahrlich mit Pauken und Trompeten startete nVidia vor knapp einem Monat den Verkauf der neuen GeForce 7800 GTX 512. Diese Karte konnte allerdings nicht nur eine herausragende Performance an den Tag legen, nein, sie war auch noch exorbitant teuer. Mit 649,– US-Dollar setzte nVidia von vorne herein den Retail-Preis dieser Grafikkarte sehr hoch an.

Als Grund für diese Maßnahme wurde kurz daraufhin gemutmaßt, dass nVidia so die Nachfrage möglichst gering halten wollen würde, da man selber davon ausging, nicht viele dieser Karten auf den Markt bringen zu können oder zu wollen. In diesen Tagen, knapp einen Monat nach dem Launch, zeigt sich dann auch ein eher trauriges Bild. Lieferbar ist die GeForce 7800 GTX 512 nicht mehr – nicht einmal mehr in homöopathischen Dosen. Als Resultat daraus steigen die Preise dieser ohnehin schon sehr teuren Karte noch weiter gen Himmel. Der US-amerikanische Versandhandel „Newegg“ verlangt mittlerweile sogar 749,– US-Dollar für diese Grafikkarte, kann sie allerdings auch nicht liefern. Beim deutschen Preisvergleich Geizhals bewegen sich diese Karten zwar immer noch im Rahmen zwischen 600 und 650 Euro, lieferbar ist allerdings auch hier kein einziges Modell.

Sich dabei ins Fäustchen lachen wird ATi. Denn mittlerweile sind auch in Deutschland einige Modelle der Radeon X1800 XT recht gut lieferbar (siehe auch), so dass nach anfänglichen Startschwierigkeiten der Verkauf dieser Grafikkarte nun also endlich begonnen hat. Und so wird dann in diesen Tagen berichtet, dass verfügbare Radeons dieses Typs den Händlern nahezu aus den Händen gerissen werden. Den Grundstein für dieses Käuferverhalten könnte dabei nVidia selbst mit dem Launch einer 512-MB-Karte gelegt haben. Denn die Kunden wollen scheinbar solch ausgestattete Pixelbeschleuniger, und wenn nVidias 7800 GTX 512 nicht lieferbar ist, greift man halt zur nicht sehr viel langsameren Radeon X1800 XT, die ebenfalls über 512 MB Texturspeicher verfügt und vielerorts für knapp 500 Euro zu haben ist.

Darüber hinaus werden wahrscheinlich ab nächster Woche die ersten X1800 XTs mit erhöhtem Chip- und Speichertakt ausgeliefert werden. Ein solches Modell mit 700 MHz für den R520-Chip und 800 MHz für den GDDR3-Speicher hat unter anderem Asus vor Kurzem bereits vorgestellt. Zwar dürfte auch diese Karte nicht an nVidias GTX 512 herankommen, aber wenn diese besser verfügbar sein sollte, könnte sie sich eventuell dennoch zu einem Verkaufsschlager entwickeln.