Toshiba entwickelt hybride DVD/HD-DVD weiter

Frank Hüber
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Nach der Verschiebung der PlayStation 3 von Sony auf März 2007 könnte der Start der Blu-ray disc in Deutschland mit einigen Problemen verbunden sein, da die Spielekonsole bei einer Veröffentlichung im November und somit zum Start von Spielfilmen auf Blu-ray disc der einzig verfügbare Blu-ray-Player gewesen wäre.

Doch auch das Konkurrenz-Format, die HD-DVD, wird diesen Vorteil nicht unbedingt für sich nutzen können, da deutsche Konsumenten die neuen Formate recht zurückhaltend betrachten und HDTV in Deutschland noch lange nicht den Stellenwert im privaten Haushalt erreichen wird, den es in anderen Ländern bereits inne hat.

Toshiba möchte der HD-DVD jedoch durch eine hybride Lösung auf die Sprünge helfen und entwickelte deshalb das erstmals 2004 vorgestellte TWIN-Format weiter, welches HD-DVD- und DVD-Inhalte auf einer einzigen Scheibe vereint. Nun konnte Toshiba durch eine dritte Schicht auch die verfügbare Kapazität auf den Speicherträgern vergrößern. Im Jahre 2004 musste sich die Scheibe noch mit zwei Schichten zufrieden geben und konnte so lediglich 15 Gigabyte für die HD-DVD-Inhalte bzw. 4,7 Gigabyte für DVD-Inhalte anbieten. Durch den zusätzlichen Layer kann nun entweder die Höchstkapazität von 30 Gigabyte für HD-DVD erzielt oder aber die DVD-Inhalte können auf bis zu 8,5 Gigabyte erweitert werden.

Toshiba hat das neue Format zusammen mit dem japanischen Elektronikentwickler Memory Tech entwickelt und möchte es nun dem DVD Forum zur Prüfung vorlegen, ehe entsprechende Produkte gefertigt werden. Nach eigenen Angaben ist das bereits 2004 vorgestellte TWIN-Format in Japan ein regelrechter Verkaufsschlager, da es Abwärtskompatibilität zu DVD-Playern und PC-Laufwerken bietet, gleichzeitig aber auch für HD-DVD-Geräte geeignet ist. Memory Tech möchte für die Zukunft zudem erreichen, dass die hybride Lösung nur unwesentlich teurer sein wird als HD-DVDs, was durch eine Optimierung des Produktionsverfahrens erreicht werden soll.

Doch das Blu-ray-Lager schläft nicht und da Sony mehrfach dementiert hat, an einer Blu-ray/DVD-Hybrid zu arbeiten, hat sich JVC daran gemacht, eine derartige Lösung zu entwickeln. Im Jahre 2005 konnte JVC bereits einen ersten Prototypen dieser hybriden Lösung vorstellen, welcher auf drei Schichten setzte und 25 Gigabyte Blu-ray-Inhalte sowie 8,5 Gigabyte DVD-Daten speichern konnte. TDK macht sich indes daran, die Speicherkapazität der Blu-ray disc zu erhöhen und stellte so vor wenigen Tagen ein sechsschichtiges Medium mit einer Speicherkapazität von 200 GB vor.