China rudert beim EVD-Standard zurück

Andreas Frischholz
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Vor Kurzem hieß es, dass in China ab 2008 aufgrund hoher Lizenzkosten keine DVD-Player mehr hergestellt werden sollen und dafür das lokal entwickelte Format EVD den Vorzug erhalten soll. Dieser Plan soll nun nach Ansicht der chinesischen EVD Industry Alliance zumindest in dieser Form nicht durchgeführt werden.

Zwar möchte man immer noch die Produktion von DVD-Playern stetig senken, ein vollständiges Verschwinden vom Markt ist jedoch nicht mehr vorgesehen, da nach Aussagen eines Marketing-Managers der EVD Industry Alliance das Risiko zu groß sei. DVD-Chiphersteller hatten verärgert über die ursprünglichen Ankündigungen der EVD Industry Alliance reagiert, weil sie mit Absatz- und dementsprechend mit Umsatzschwierigkeiten rechneten. Die EVD-Produktion soll nun allmählich gesteigert werden.

Bernhard Krause, der Sprecher des deutschen Herstellers für CD- und DVD-Produktionsanlagen Singulus Technologies, erwartet dagegen mit Blick auf die bestellten Anlangen eher einen DVD-Boom in China. Die Auftragslage soll in den vergangenen Jahren deutlich angestiegen sein. Laut Vertretern der EVD Industry Alliance soll sich dieser Trend aber nicht durchsetzen. Stattdessen möchte man bis 2008 ein EVD-DVD-Verhältnis von 35 Prozent zu 65 Prozent erreichen. Mit Skyworth Digital möchte einer der Produzenten von EVD-Geräten bis 2008 ebenfalls die Produktion zur Hälfte auf EVD umstellen.

In China wird schon seit mehreren Jahren versucht, den EVD-Standard auf dem Markt zu etablieren – bislang aber mit geringem Erfolg. Die Vorteile des Standards, der eine Alternative zur HD-DVD und Blu-ray darstellt, sind die geringeren Produktionskosten für die Hersteller sowie die entfallenden Lizenzkosten.

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