Intel forciert Entwicklung von „CPGPUs“?

Christoph Becker
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Die Entwicklung steht im Prozessorsektor nicht still und spätestens mit der Übernahme ATis durch AMD befindet sich der größte Halbleiterhersteller der Welt Intel nun im Zugzwang. Daher scheint es nicht verwunderlich zu sein, dass derzeit immer mehr Details zu CPUs mit integriertem Grafikchip in das Internet durchsickern.

Schon im Sommer dieses Jahres machten erste Gerüchte die Runde, die besagten, dass Intel offenbar einige Mitarbeiter und Technologien der Firma Power VR abgeworben bzw. lizensiert habe und nun plane, eigene Grafikchips zu entwickeln. Dass es sich dabei auch um Grafikeinheiten, die man erstmals direkt in Prozessoren integrieren will, handeln könnte, war schon damals Thema der Diskussion.

Eine erneute Stellenanzeige auf den Webseiten von Carreerbuilder.com untermauert nun erneut diese Gerüchte, denn Intel wird in dieser erstmals etwas detaillierter was den Aufgabenbereich der neuen Angestellten angeht. Denn konkret sucht man dort neues Personal für die „Larrabee Development Group“, die laut Stellenanzeige derzeit die nächste Generation von führenden Grafiktechnologien entwickelt. Darüber hinaus verlangt Intel von seinen neuen Entwicklern Erfahrungen sowohl im Bereich von Grafikchips wie auch im Prozessor-Segment. All dies deutet darauf hin, dass man offenbar AMDs Fusion-Projekt zur Integration von Grafikchips in Prozessoren kontern möchte.

Wie die britische Webseite „The Register“ unter Berufung auf interne Quellen berichtet, forciere Intel derzeit das Larrabee-Projekt und habe zu diesem Zweck bereits im August erstes Fachpersonal eingestellt. So habe Intel offenbar schon ein gesamtes Team aus hochkarätigen Grafikentwicklern zusammengestellt, suche derzeit aber noch weiteres Personal. Dies bestätigen auch Stellenanzeigen, die Ende November dieses Jahres aufgegeben worden sind und den Job eines „Graphics System Architect“ ausschreiben.

Dennoch sei bislang aber noch nicht abzusehen, ob Intel auch den Markt für High-End-Grafikkarten bedienen möchte. Bereits klar ist jedoch, dass man auch „diskrete Grafik“, also externe Prozessoren, entwickeln möchte und diese dann wohl in CPUs integrieren wolle. Die eigens für diese Aufgabe gegründete „Visual Computing Group“ gibt auf ihrer Webseite an, dass die VCG sich anfangs auf diskrete Grafikprodukte konzentrieren, später aber auch die Integration dieser in CPUs beschleunigen wolle.