Was 20 Prozent aller Trojaner wirklich wollen

Sasan Abdi
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Aktuellen Statistiken des Antivirenherstellers Panda Software zufolge lässt der Trend zu kriminell motivierten Schadprogramm nicht nach. Besonders das Auftreten von Malware im Internet-Banking-Bereich hat im vergangenen Jahr stark zugenommen.

So waren die so genannten „Banker Trojaner“ 2006 an zwanzig Prozent der gesamten Trojaner-Infektionen beteiligt und damit die am häufigsten vertretene Trojaner-Art. Als „Banker Trojaner“ bezeichnet man bei Panda die Trojaner, die Zugangsdaten zu Online-Bank-Diensten abfangen und Informationen, die auf den entsprechenden Websites vom Nutzer eingetippt werden, wie Konto- oder Kreditkartennummer, PIN oder Passwort, stehlen. Der Programmierer der Malware, an den die Daten versendet werden, kann damit die Identität des ahnungslosen Users übernehmen und sich an seinem Konto bedienen.

Im vergangenen Jahr hat insbesondere die „Banker“-Familie für Aufsehen gesorgt. 52,15 Prozent aller Trojaner, die es auf Konto-Informationen abgesehen haben, wurden von Mitgliedern dieser Schädlings-Familie verursacht. Mit 39,08 Prozent der Infektionen im Internet-Banking-Bereich haben sich die verschiedenen „Banbra“-Exemplare hervorgehoben. „Goldun“ (6,32 Prozent), „Bancos“ (2,36 Prozent) und „Banking“ (0,09 Prozent) sind weitere bekannte Familiennamen, deren variierende Muster auf Datensuche gingen.

Einen Einblick in die Schadfunktionen von Banking-Trojanern geben folgende zwei Beispiele: „Banker.CJA“ beispielsweise leitet User bei ihrem Versuch, eine sichere Verbindung zum Online-Dienst ihrer Bank aufzubauen, auf eine manipulierte Website um, mit der Absicht ihre geheimen Login-Daten zu kopieren. „Banker.DJH“ hingegen überwacht die Benutzeraktivitäten, um User dabei zu „beobachten“, wie sie ihre Bankdaten auf der rechtmäßigen Website ihrer Bank eingeben und diese wiederum mitzuprotokollieren. Außerdem entwendet er Informationen aus den E-Mail-Accounts betroffener User.