PC-Mäuse im Test: Sechs Modelle von Death Adder bis Habu im Vergleich

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Martin Eckardt
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Logitech VX Revolution

Von der Revolution zur Revolution, von MX zu VX und damit zur letzten Maus unserer knappen Gegenüberstellung – der VX Revolution, Logitechs technischem MX-Pendant für den mobilen Einsatz. Dabei macht der kompakte Logitech-Nager aber nicht nur an der Seite eines Notebooks eine gute Figur. Er kann ob der zum Teil sehr nützlichen Zusatzfunktionen im Zweifelsfall auch gerne als ungebundene Desktop-Maus verwendet werden. Preislich startete die Maus dabei in ähnlich exorbitanten Regionen wie ihre große Schwester, hat sich aber nach einigen Monaten Marktpräsenz nun auf unter 50 Euro gehungert und kann somit schon beinahe als erschwinglich angesehen werden, wenngleich der Mitbewerb der mobilen Mausgestaltung mitunter nur einen Bruchteil kostet.

Beim Lieferumfang setzt auch die VX Revolution keine neuen Akzente und begnügt sich neben der Treiber-CD und einem kompakten Handbuch mit dem USB-Empfängerstick sowie einer AA-Duracell-Batterie als Stromlieferant.

Logitech VX-Revolution Lieferumfang
Logitech VX-Revolution Lieferumfang

Mit Blick auf ihr angedachtes Einsatzfeld wurde die Notebookmaus erheblich gedrungener und kleinvolumiger gestaltet und verschwindet unter größeren Händen nahezu vollkommen. Dennoch ist es den Logitech-Experten vorzüglich gelungen, rechtshänderergonomische Aspekte nicht zu vernachlässigen. Die VX Revolution liegt mit ihrer Zapfenform trotz der geringen Größe erstaunlich gut in der Hand. Besonders angenehm setzt sich dabei die üppige Daumenaussparung in Szene, wobei auch die optimale Auflageposition für die übrigen Finger durch leichte Schwünge und Kerben beidseitig wohl vordefiniert ist. Damit ist die VX Revolution bestens gewappnet und sicher im Griff, um auch auf unebenen Auflageflächen – etwa dem Oberschenkel beim mobilen Arbeiten – ordentlich festgehalten respektive Sprunghaft von einer Position zur nächsten gehoben werden zu können.

Logitech VX-Revolution

Hinsichtlich ihrer Bedienelemente wartet der kleine Logitech-Spross mit einem außerordentlichen Potential auf. Den Beginn machen dabei natürlich wieder die beiden Haupttasten für Zeige- und Mittelfinger, die mit einem etwas grellen Klickgeräusch, aber gutem Druckpunkt und sicherer, klapperfreier Mechanik aufwarten. Beim gelungenen Mausrad setzt man auf einen Kompromiss, der auch der MX-Revolution gut zu Gesicht gestanden hätte: Das überragende 4-Wege-Metallschwungrad arbeitet standardmäßig im charakteristischen gerasterten Modus, kann mit Hilfe des MicroGear-Hebels unter der Maus aber ebenfalls in den ungerasterten Freilaufmodus versetzt werden. Somit bleibt die beliebte Funktion der mittleren Maustaste am Rad erhalten. Die 4-Wege-Fähigkeit ermöglichst zudem die Belegung der rechts/links-Anstellung als jeweils zusätzliche Tasten – oder zur Bedienung der horizontalen Bildlauffunktion.

Neben dem genialen MicroGear-Mausrad, das hoffentlich genau so auch bei späteren Logitech-Mäusen wieder anzutreffen sein wird, dürfte auch der kleine „One-Touch-Search“-Button direkt unter dem Mausrad für viel Freude sorgen. Nach Auswahl der favorisierten Suchmaschine (Google, Yahoo, AOL etc.) und der bevorzugten Sprache im Treibermenü genügt bei markiertem Wort ein Klick auf diese kleine Taste, wonach sich prompt das gewünschte Suchresultat im neuen Browserfenster/-tab öffnet.

Nett gedacht, aber schlecht gemacht, lautet unterdessen das Motto für den „Zoom-Schiebregler“ an der vorderen Zeigefingerposition. Er macht, vollkommen aus Kunststoff gefertigt, einen wenig stabilen Eindruck, lässt sich nur mit hohem Kraftaufwand verschieben und bietet obendrein nur geringen Halt für den Bedienfinger. Die Belegung ist zwar auch hier frei, in der Praxis dürfte er aber ob seiner Schwerfälligkeit kaum zum Einsatz kommen. Abschließend seien noch die beiden Daumentasten zur Navigation zu nennen, die wie bei der MX sehr schmal ausfallen und damit nicht überall auf Nächstenliebe stoßen werden. Zudem besitzen sie einen zwar klar definierten, aber etwas zu hohen Druckpunkt.

Logitech VX-Revolution
Logitech VX-Revolution

Preis und Zielsetzung entsprechend, gibt sich die VX Revolution hinsichtlich qualitativer Betrachtungen bis auf den thematisierten Zoom-Schieber keinerlei Blöße. Die etwa 110 Gramm leichte Maus ist grundlegend sehr robust gestaltet und weiß durch ihr edles Gesamtbild, harmonisch kombiniert aus schwarzen und silbergrauen Kunststoffflächen sowie metallisch-glänzenden Tastenapplikationen, zu gefallen. Insbesondere entzückt die gummierte Daumenkuhle mit ihrer Griffigkeit und wechselhaften Beschaffenheit, während die matte Plastiklandschaft der Oberschale zumindest zweckmäßig ist.

Zur Stromversorgung der kabelungebundenen Maus dient eine einzelne AA-Batterie (wahlweise natürlich auch ein Akku einsetzbar), die von unten rechtsseitig eingelegt wird. Trotzdem bekommt die VX keine Schlagseite, sondern zeigt sich eher etwas hecklastig ausbalanciert. Eine volle Batterie hält bei ständiger Benutzung gut ein bis zwei Wochen durch, während man sich bei nur gelegentlichem Einsatz an bis zu zwei Monaten Bereitschaft erfreuen kann. Dabei informiert auch die VX Revolution wie ihre große Schwester über einen kleinen LED-Ladebalken und im Treibermenü über den aktuellen Füllstand des eingepflanzten Stromlieferanten, auch wenn letzteres im Hinblick auf die hochgerechneten Tage äußerst optimistisch geschieht. Natürlich verfügt der kleine Nager auch über einen Ein-Aus-Schalter, damit sich unterwegs bei entsprechender Nichtbenutzung kein unnötiger Verbrauch einstellt.

Logitech MX-Revolution und VX-Revolution
Logitech MX-Revolution und VX-Revolution
Logitech VX-Revolution mit Stick-Garage
Logitech VX-Revolution mit Stick-Garage
Logitech VX-Revolution
Logitech VX-Revolution

Die Datenaustausch zwischen Maus und PC erfolgt per 2,4-GHz-Technik kabellos mit Hilfe eines kleinen USB-Empfängers, der für unterwegs clever in eine Art Garage am Heck der VX Revolution eingeschoben werden kann. Die Übertragung geschieht zumeist problemlos, hat aber – wie bereits bei der MX Revolution zu beobachten – vereinzelte, nicht reproduzierbare Aussetzer. Dabei ist die Funktion auch über sehr weite Distanzen von über fünf Metern sichergestellt, sodass die Maus, mit entsprechenden Mediaoptionen belegt, gut auch als improvisierte Fernbedienung herhalten kann.

Für den schnellen Spieleeinsatz sollte man sich derweil flotteres Getier zulegen. Trotz Lasertechnik und eigentlich ausreichenden 800 DPI fehlt es an Spritzigkeit und Navigierpräzision. Dies wird vor allem deutlich, wenn man von einer deklarierten Gaming Maus à la G5 oder Death Adder auf die Logitech Revolution wechselt. Ein gelegentlicher 3D-Quickie kann aber natürlich auch mit der VX eingegangen werden, wobei die leichte Behäbigkeit und Schwerfälligkeit des eher Office affinen Nagers durch möglichst schnelle Untergründe ausgeglichen werden sollte.

Logitech SetPoint: VX Revolution

Hinsichtlich der Treiberbasis bietet sich uns der bereits zweifach beschriebene Setpoint-Einheitsauftritt mit übersichtlicher Grundstruktur und Konfigurationsmöglichkeit für die wichtigsten Alltagsfunktionen.