Telekom bei DSL-Anschlüssen wieder oben auf?

Sasan Abdi
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Eines der großen Probleme der Deutschen Telekom war nicht zuletzt der massive Kundenschwund – vor allem auch bei den DSL-Anschlüssen. Diesem Problem ist der Konzern nach eigenen Angaben nun vor allem dank Langzeitverträgen Herr geworden.

Dies verbreitet der Konzern dieser Tage über eine für Investoren und Geschäftspartner gedachte Präsentation. Demnach sei es vor allem den Langzeitverträgen im Tarif „Call & Surf“ zu verdanken, dass nunmehr 73 Prozent oder gut acht Millionen der Kunden zumindest 12 oder sogar bis zu 24 Monate an den Konzern gebunden seien. Im Vergleich zum Vorjahres-Quartal bedeutet dies ein deutlich Plus: Hier hatte laut Präsentation nur vier Prozent der Kundschaft derart lange Vertragslaufzeiten.

Unterstützt wird der von der Telekom implizierte Trend von Schätzungen des Verbands VATM (u.a. Arcor und Alice/Hanset), wonach der Ex-Monopolist in diesem Jahr mit zwei Millionen Neuanschlüssen erstmals wieder schneller wachsen wird als die Konkurrenz. Zum Vergleich: Für Alice und Arcor geht der VATM von einem gemeinsamen Wachstum von 1,7 Millionen Neuanschlüssen aus – all das vor dem Hintergrund eines insgesamt leicht stagnierenden Marktes.

„Das Wachstum hat sich deutlich umgekehrt. Dies wird sich noch zugunsten der Telekom verschärfen“, erklärt VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner. „Die Telekom hat es geschafft, innerhalb weniger Monate mehr Kunden langfristig an sich zu binden als die Konkurrenz in den vergangenen zehn Jahren.“

Das es im Telekommunikations-Sektor langsam ernst wird, steht indes außer Frage. Der nunmehr beinharte Preiskampf hat bereits dafür gesorgt, dass einige Anbieter bewusst Minusgeschäfte in Kauf nehmen, nur um Kunden vorläufig an Board zu bekommen. „Die billigsten Angebote sind oft nicht mehr profitabel. Jetzt kommt es darauf an, wer den längeren Atem hat“, so Grützner.