Telekomkonkurrenz will Breitbandlöcher schließen

Parwez Farsan
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Gemeinsam mit dem Deutschen Städte- und Gemeindebund (DStGB) und dem Deutscher Landkreistag (DLT) hat der Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM) – die Konkurrenz der Telekom – einen Masterplan entwickelt, um die weißen Flecken auf der deutschen Breitbandkarte zeitnah zu schließen.

Durch die Bündelung der Bemühungen sollen den politischen Entscheidern auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene sowie den Telekommunikationsanbietern vollständige Informationen zu jeder un- beziehungsweise unterversorgten Gemeinde hinsichtlich ortsbezogener Wirtschaftsdaten, topographischer Merkmale oder Anschlussentfernung zum nächsten Breitband-POP zur Verfügung gestellt werden. Auf dieser Basis sollen innerhalb kurzer Zeit individuell die jeweils grundsätzlich geeigneten Technologien, der Wirtschaftlichkeitsgrad der Erschließung sowie eventuell notwendige Fördermöglichkeiten identifiziert werden, um die über 2.200 Gemeinden bzw. fünf Millionen Bundesbürger mit Breitbandanschlüssen zu versorgen.

Für die Umsetzung sieht der Masterplan die Einrichtung einer unabhängig besetzten Task Force vor. Diese soll in einem ersten Schritt die zentrale Erhebung der benötigten Datenlage koordinieren, so beispielsweise die Ermittlung nicht breitbandig versorgter Gemeinden und Ortsteile, wobei dem VATM zu Folge erst ab einer Mindestgeschwindigkeit von einem MBit pro Sekunde von breitbandiger Versorgung gesprochen werden sollte. Weiterhin sollen die Verfügbarkeit verschiedener Anschlussarten geprüft und ortsbezogene Wirtschafts- und Geodaten zusammengestellt werden. In einem zweiten Schritt soll die Task Force Empfehlungen für die jeweils geeigneten Anschlusstechnologien erarbeiten, wobei es durchaus einen Mix verschiedener Anschlusstechnologien (das würde z. B. auch WiMAX einschließen) geben kann, um einerseits die Gemeinden und andererseits die Anwohner innerhalb der Gemeinden breitbandig an das Internet anzubinden.

Sollte es gelingen, alle Kräfte auf diese Weise zu bündeln und mit bereits bestehenden Bestrebungen auf Bundes- und Landesebene zu koordinieren, sollten laut VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner innerhalb der nächsten 12 bis 18 Monate 90 Prozent der derzeit nicht versorgten Gemeinden einen Zugang zum schnellen Internet bekommen können. Wie realistisch diese sicherlich recht optimistische Einschätzung ist, muss sich allerdings erst noch zeigen.