Erste Bilder einer Desktop-Platine für Nehalem

Volker Rißka
50 Kommentare

Im Forum von Chiphell sind Bilder einer Referenzplatine für den kommenden Intel Nehalem auf Basis des neuen Sockel 1366 aufgetaucht. Dabei handelt es sich um eine Platine direkt von Intel, deren Ansiedlung wohl für den Desktop-Bereich gedacht sein könnte.

Die zwei Grafiksteckplätze im heute gängigen PCI-Express-x16-Format deuten dies zumindest an. Für die Erweiterungsmöglichkeiten stehen noch zwei PCIe-x1-Slots und je ein PCIe-x4 und ein normaler PCI-Slot bereit. Neben der unbedeckten Northbridge, die den neuen Chipsatz des Typs Tylersburg beinhaltet, versteckt sich vermutlich die ICH10 hinter dem kleinen Passivkühler. Auffällig sind zudem die sechs kleinen Chips, die wohl der Stromversorgung dienen, welche sich hinter den Kondensatoren rund um den Prozessorsockel aufteilen.

Referenzmainboard für Intel Nehalem
Referenzmainboard für Intel Nehalem

Der Aufbau der Platine ist etwas ungewöhnlich, da die Speicherbänke um 90 Grad gedreht sind und somit an die Oberseite der Platine verlegt wurden. Jenen Aufbau kennt der aufmerksame Leser jedoch bereits von einigen AMD-Platinen, bei denen sie ähnlich ausgesehen hatte. Diese Umstrukturierung hat zur Folge, dass der Sockel 1366 ein Stück weiter in die Mitte rutscht, was folglich die Northbridge an die Position treibt, die heutzutage normalerweise der Speicher inne hat. Neben dem 24-Pin-ATX-Stecker für die Hauptstromversorgung und dem doppelten 12-Volt-Anschluss direkt neben der Northbridge befindet sich ein weiterer 4-Pin-Festplattenstecker zur Stromversorgung etwas ungünstig genau auf der gegenüberliegenden Seite. Jener könnte aber, wie das heutzutage bereits oft der Fall ist, lediglich bei dem Einsatz von mehr als einer Grafikkarte benötigt werden.

Referenzmainboard für Intel Nehalem
Referenzmainboard für Intel Nehalem

Das Mainboard verfügt zur Fehlerkontrolle über zwei LEDs an der Unterseite der Platine. Zu den sechs SATA-Anschlüssen gesellen sich auf der Platine auch fünf rot gefärbte Anschlüsse für Kühler bzw. Lüfter. Auffällig ist natürlich das komplette Fehlen eines herkömmlichen Festplattenanschlusses für IDE, der Stecker für ein Diskettenlaufwerk wird ebenfalls vergeblich gesucht. Da es sich sehr wahrscheinlich um ein sehr frühes Sample handelt, was unter anderem auch am Sockel und dessen auffälligen vier Schrauben zu sehen ist, können jederzeit noch Designänderungen in Angriff genommen werden. In gut einem halben Jahr dürften wird dann vielleicht finale Bilder der Platine präsentieren können.