Fujitsu und Siemens gehen getrennte Wege

Jirko Alex
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Nachdem bereits seit einiger Zeit feststeht, dass sich Fujitsu und Siemens trennen werden, steht nun auch der endgültige Kaufpreis fest. Siemens wird demnach mit 450 Millionen Euro ausgezahlt und überträgt so alle Anteile an Fujitsu.

Der japanische Partner übernimmt damit den größten europäischen Computerhersteller – der bisherige Firmensitz ist in den Niederlanden – und auch über 10.500 Arbeitsplätze. Viele davon wurden in Deutschland geschaffen, weswegen die Trennung hierzulande für Bedenken sorgt. Wie es um die Jobs steht, ist bisher nämlich nicht bekannt, Fujitsu gab lediglich an, bisher keine Pläne für Stellenstreichungen zu haben. Mit der Übernahme aller Aktien durch Fujitsu wird auch Gerüchten um den Einstieg anderer Hersteller in das Joint Venture eine Absage erteilt. Vor allem Lenovo wurde als Übernahmekandidat gehandelt. Der erweiterte Fujitsu-Konzern etabliert auf diese Weise seinen Anspruch im Bereich der professionellen IT-Produkte und will zu Konkurrenten wie IBM und Hewlett Packard (HP) aufschließen. Als wirklicher Konkurrent versteht man sich aber nicht; es wäre stattdessen bereits als Erfolg zu werten, wenn Fujitsu den Marktanteil bei Komplettsystemen vom einstelligen in den zweistelligen Prozentbereich steigern könne.

Gerüchte um eine vollständige Einstellung des PC-Segments für Privatkunden wollte Fujitsu bisher nicht bestätigen. Die Sparte macht derzeit etwa 20 Prozent des Umsatzes aus und steht, so Marktbeobachter, auf der roten Liste. Es wird weithin erwartet, dass die Japaner in Zukunft nur noch für Geschäftskunden tätig werden. Konkretes dürfte im nächsten Frühjahr feststehen. Bis zum April 2009 soll die Übernahme nämlich abgeschlossen sein.