Microsoft erteilt Yahoo eine Absage

Andreas Frischholz
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Nachdem Google die Kooperation mit Yahoo noch vor dem Start beendet hat, zeigte sich Yahoos CEO Yang offen für ein – seiner Ansicht nach preislich angemessenes – Angebot von Microsoft. Doch die Redmonder scheinen jegliches Interesse an einer Übernahme verloren zu haben.

Microsoft-Chef Steve Ballmer erklärte auf einer Konferenz in Sydney, dass man kein Interesse daran hätte, erneut eine Übernahme von Yahoo in Betracht zu ziehen. Man habe zwei Angebote unterbreitet, die der Konzern allerdings ablehnte und wodurch für Microsoft klar wurde, dass Yahoo nicht verkaufen will. Jedoch wiegelte er ab, eine Partnerschaft im Bereich Suche hält er immer noch für möglich.

Diese klare Absage erscheint derzeit etwas überraschend, da Ballmer erst im Oktober erklärte, eine Übernahme von Yahoo zu einem fairen Preis sei immer noch Vorteilhaft für die Aktionäre beider Unternehmen. So wäre es durchaus vorstellbar, dass Microsoft die Taktik verfolgt, mit dem Kommentar den Preis für Yahoo weiter zu drücken. Microsoft bot einst 33 US-Dollar pro Aktie, der allerdings von Yahoo als zu niedrig ausgeschlagen wurde. Danach sank der Kurs und steht momentan bei knapp über 12 US-Dollar pro Aktie.

Unterdessen orientiert sich Microsoft anderweitig und könnte gemäß eines Berichts des „Wall Street Journal“ mit dem US-Mobilfunkbetreiber Verizon kooperieren. Die mögliche Zusammenarbeit mit Verizon Wireless, einem Gemeinschaftsunternehmen von Verizon Communications und Vodafone, beinhaltet die Nutzung der Online-Suche auf den Handys des Betreibers. Google hat bereits Verhandlungen bezüglich einer vorinstallierten Google-Suche geführt, Microsoft habe nun aber ein besseres Angebot vorgelegt. Die Redmonder haben dabei von dem günstigen Zeitpunkt profitiert, da Google bis vor wenigen Tagen durch die Verhandlungen bezüglich der Yahoo-Partnerschaft zeitlich stark eingebunden war.