HTC Touch HD im Test: Business-Begleiter mit viel Potential

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Sasan Abdi
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Touch HD im Überblick

Lieferumfang

Schon bei der Betrachtung des Lieferumfangs kann festgestellt werden, dass der Fokus bei der Konzeption des Touch HD in allen Belangen auf dem Faktor „Eleganz“ lag. Schwarz ist die ausschlaggebend Farbe, in der vom Gerät bis zur Verpackung alle Elemente gehalten sind. Bei der Verpackung handelt es sich primär um einen kleinen, würfelförmigen Karton mit hochwertiger, robuster Beschaffenheit. Darin findet der neue Besitzer des Touch HD den zu erwartenden Inhalt: Neben dem Gerät selber liegen ein Netzteil, ein USB-Kabel, eine CD, Handbücher sowie ein schwarzes Etui für die Verwahrung bei. In der für diesen Test verwendeten o2-Variante liegt außerdem eine 8 GByte große microSD-Karte bei, die für verschiedenste digitale Inhalte angemessenen Platz schafft. Löblich, da durchaus schnell von Verlust betroffen, ist auch, dass man bei Bedarf überdies auf einen Ersatzstift zurückgreifen kann.

Maße

Der Touch HD kann sicher nicht als kleiner, ultraleichter Kommunikationspartner für unterwegs gelten. Dafür fallen die Dimensionen schlicht etwas zu groß aus: Mit 11,5 x 6,2 x 1,5 cm (H x B x T) und einem Gewicht von rund 150 Gramm inklusive Akku passt das Gerät zwar immer noch sowohl in die Hosen- als auch in die Jacket-Tasche, ist dabei jedoch stets spürbar. Vor allem Liebhaber von ultra-dünnen, extrem leichten Geräten werden einige Zeit brauchen, um sich mit dem Touch HD anzufreunden. Dieser Umstand darf allerdings nur bedingt als Negativpunkt vermerkt werden, da die daraus resultierenden Vorteile, wie sich im Folgenden zeigen wird, deutlich überwiegen.

Touch HD – Nicht gerade dünn, aber angemessen
Touch HD – Nicht gerade dünn, aber angemessen

Bedienung

Die Bedienung über einen der mitgelieferten Stifte ist nicht zwingend notwendig. Stattdessen ist Finger-Arbeit angesagt. Herzstück der Ausstattung des Touch HD ist ein großes WVGA-Display, das auf Basis der „HTC TouchFLO 3D“ genannten Berührungssteuerung mit den Fingern bedient werden kann. Mit 3,8-Zoll und einer Auflösung von 480 x 800 Pixel gehört das Display, zumindest was die Dimension betrifft, zur absoluten Oberklasse im Business-Segment.

Glücklicherweise funktioniert die Bedienung mit den Fingern weitgehend reibungslos, was allerdings auch zwingend notwendig ist: Da HTC komplett auf die Integration einer vollwertigen Tastatur verzichtet, ist man auf Gedeih und Verderb auf die ordentliche Funktionsweise des Displays angewiesen. Aus diesem Grund sollte der Ermahnung der beiliegenden Broschüre gefolgt und das Display keinen größeren Druckbelastungen ausgesetzt werden. Übrigens bedeutet die Bedienung per Finger, dass das Gerät aufgrund von Schlieren und Abdrücken bei intensiver Nutzung regelmäßig gereinigt werden muss.

Die Bedienungsfeatures erinnern in ihrer Ausgestaltung weitgehend denen der Konkurrenz, weswegen man keine bahnbrechenden Innovationen erwarten sollte. Das Tippen stellt den Hauptbestandteil der Tätigkeit am Display dar. Vom Schreiben einer E-Mail über Kalendereintragungen oder Änderungen im dynamischen Adressbuch bis hin zum Eintragen einer URL ist man mehrmals am Tag auf die digitale Tastatur angewiesen. Anwender mit eher dünnen Fingern dürften sich dabei schnell mit der insgesamt 2 x 5 cm (H x B) großen Tastatur und den 5 x 4 mm kleinen Buchstaben-Tasten anfreunden; dickere Finger werden dagegen zumindest anfänglich größere Schwierigkeiten haben, einen sauber geschriebenen Satz auf das Display zu zaubern, wobei hier der erwähnte Stift (Stylus) Abhilfe leiste kann.

Abgesehen davon erfolgen auch die anderen notwendigen Tätigkeiten über das Berühren des Displays: So lassen sich Einträge durch ein Ziehen und Loslassen verschieben, Anrufe durch einen entsprechenden Fingerzeig an- bzw. ablehnen und auch das Aufrufen von Menüpunkten geschieht durch eine Berührung, die stets sehr solide umgesetzt wird. Trotz der ausgezeichneten Funktionsweise finden sich wichtigsten Funktionen aber auch in Form von vier Tasten, die unterhalb des Displays platziert wurden. Hier kann zum einen ein Anruf gestartet und beendet werden, zum anderen bietet eine Home-Taste die Möglichkeit, schnell auf den Startbildschirm zu gelangen und der Zurück-Button hilft beim schnellen Navigieren.

Touch HD Display – Nicht nur für Fotos geeignet
Touch HD Display – Nicht nur für Fotos geeignet

Die Bedien-Oberfläche lässt sich mit den Worten „nüchtern aber edel“ beschreiben, wobei das zugrunde liegende Windows Mobile 6.1 Professional eine gute Figur macht. Wer zweckorientierte Menüs mag, wird mit dem Touch HD seine Freude haben: Über im unteren Teil des Displays befindliche Buttons gelangt man schnell und effizient zu den wichtigsten Funktionen. Die Reihenfolge und Visualisierung lässt sich dazu beliebig verändern, was den Bedien-Komfort weiter erhöht. Wer sich fernab dieser Funktionen in die Menü-Tiefen von Windows Mobile begibt (dazu reicht es manchmal schon, eine SMS an einen neuen Kontakt schreiben oder aber die Optionen des Kalenders verändern zu wollen), findet sich zumindest Anfangs recht schnell in einem etwas unübersichtlichen Gewirr wieder, wobei sich die eben beschriebenen separate Home- bzw. Zurück-Taste als wahrer Segen erweisen. Diese Einschränkung in der Bedienbarkeit ist allerdings von anfänglicher und somit nur temporärer Natur, weswegen auch hier kein eindeutiger Negativpunkt vermerkt werden soll.

Performance

So lobenswert die Bedienung, so in Teilen bedenklich die Performance. Zwar läuft die Arbeit mit dem Touch HD in der Regel weitgehend flüssig; ab und an auftretende Verzögerungen und ein überraschend langsamer Bootvorgang schmälern allerdings den Eindruck des Gerätes in dieser Hinsicht. Für das Starten bis zur PIN-Eingabe braucht der Touch HD satte 55 Sekunden – inklusive fehlerfreier Eingabe kann man mit rund 90 Sekunden rechnen. Dabei scheint die Ausstattung mit einem MSM 7201A Prozessor (528 MHz) von Qualcomm und 288 MB RAM (ROM: 512 MB) eigentlich angemessen, sodass auch mit Blick auf (sehr selten) auftretende Hänger bei der Benutzung vermutet werden kann, dass das füllige Windows Mobile 6.1 Professional zu den Verantwortlichen zu zählen ist.

Kommunikation

In Sachen Kommunikation bietet der Touch HD erwartungsgemäß alles, was das Herz begehrt. Die Sprachqualität ist zwar nicht als natürlich, dafür aber völlig ausreichend und vor allem lautstärketechnisch ideal zu beschreiben. Neben Quad-band GSM/GPRS und EDGE kann je nach Standort und Netzbetreiber überdies auf HSDPA und HSUPA zurückgegriffen werden, was theoretische Downloadraten von bis zu 7,2 MBit/s und Uploadraten von bis zu 1,5 MBit/s ermöglicht. Überdies kann sich das Touch HD in W-LAN-Netze (802.11 b/g) einklinken, was vor dem Hintergrund wachsender Verfügbarkeit von entsprechenden Gratis-Angeboten gerade in Ballungszentren ein immenses, aber mittlerweile in der Regel obligatorisches Feature darstellt. Abgerundet wird der Reigen der Kommunikationsmöglichkeiten von Bluetooth 2.0 mit EDR und A2DP.