Nvidia MCP89E-Chipsatz für Centrino 2

Thomas Hübner
14 Kommentare

Nvidias GeForce 9400M/GeForce 9400, der im Oktober 2008 vorgestellte Chipsatz mit integrierter Grafik ist momentan äußerst gefragt. Alle Apple MacBooks haben ihn, der iMac und Mac mini hat ihn und auch die Ion-Plattform macht mit ihm Schlagzeilen.

Das Interesse am unter dem Codenamen MCP79 entwickelten Chipsatzes kommt nicht von ungefähr. So handelt es sich um eine Ein-Chip-Lösung, die kompaktere Notebooks ermöglicht, während bei Intel bis zur Plattform-Reorganisation noch zwei Chips zum Einsatz kommen. Darüber hinaus kann Nvidias Lösung mit einer hervorstehenden Performance der integrierten Grafik überzeugen.

Mit dem derzeit in der Entwicklung befindlichen Nachfolger MCP89E wird Nvidia weitere Kohlen nachlegen. Ungeachtet der ungeklärten Lizenzfragen um den Bau Intel Nehalem-kompatibler Chipsätze wird der MCP89E die bestehenden Frontside-Bus-basierten Prozessoren wie Intels Core 2 Duo oder Core 2 Quad mit einem FSB von maximal 1066 MHz unterstützen – gerät also mit dem Lizenzproblem nicht in Kontakt. Beim MCP89E handelt es sich laut Informationen von VR-Zone um einen neuen Chipsatz für Notebooks, der Intel Centrino 2 adressiert und dabei Pin-kompatibel zum MCP79 bleibt.

Nvidias MCP79 und MCP89E im Vergleich
Chipsatz MCP79 MCP89E
Frontside-Bus 1066 MHz 1066 MHz
Memory Dual-Channel DDR2-800
Dual-Channel DDR3-1333
Dual-Channel DDR3-1333?
PCI Express 20 Lanes 8 Lanes
Ethernet MAC MII/RGMII RGMII
Integrierte Grafik 2x DAC
1x DP/HDMI
LVDS
1x DAC
2x DP/HDMI
LVDS
PCI Ja Nein
LPC Ja Ja
SATA 6x 300 MB/s (Gen2) 3x 600 MB/s (Gen3)
USB 12 Ports (2.0) 12 Ports (2.0?)

Während über die Fähigkeiten der im MCP89E integrierten Grafiklösung noch keine Informationen vorliegen – diese aber wohl mindestens DirectX 10 unterstützt und 16 Shader Prozessoren bietet – zeigen die anderen Eckdaten, dass vor allem der Stromverbrauch sinken wird. Auf PCI wird im Wandel der Zeit vollständig verzichtet. Ebenso wurde der DDR2-Controller gestrichen, so dass nun vollständig auf den sparsameren DDR3 gesetzt wird. Die Anzahl der im Hinblick auf den Stromverbrauch ebenfalls kostspieligen PCI-Express-Lanes wurde auf acht gedrosselt – vermutlich unterstützen nun alle Lanes PCIe 2.0 während beim MCP79 nur 4 Lanes PCIe 2.0 boten. Besonders interessant ist auch der integrierte Serial-ATA-Controller im MCP89E: Er bietet drei Ports des 600 MB/s schnellen Gen-3-Standards, der auch für die neuesten SSDs noch genügend Bandbreiten-Spielraum bereit hält. Die Anzahl der verfügbaren Ports wurde zwar halbiert, doch im Notebook sind selbst drei Anschlüsse noch zu viel (bzw. ermöglichen einen wahrscheinlich selten anzutreffenden RAID-Betrieb). Die Betriebsspannung wird beim MCP89E ebenfalls sinken und damit dem Stromverbrauch zu gute kommen. Bleibt nur eine Frage: Wann kommt der MCP89E? Dieses wichtige Detail bleibt VR-Zone leider schuldig. Ein Startschuss in diesem Jahr wäre allerdings nahe liegend.