Damnation im Test: Schnelle Colts, schnelle Langeweile

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Sasan Abdi
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Diverses

Grafik & Performance

Auch eine Steampunk-Western-Mischung lebt auf dem PC von einer guten visuellen Umsetzung. Aus diesem Grund soll „Damnation“ nach einer kurzen Auflistung der verwendeten bzw. empfohlenen Hardware dahingehend beleuchtet werden.

Testsystem für „Damnation“

  • Windows Vista Ultimate (32 Bit)
  • Intel Core 2 Duo E6700 @ 2,66 GHz
  • Gigabyte GA-965P-DQ6
  • ATI Radeon HD 4870 (Catalyst 9.5, 512 MB)
  • 3 GByte DDR2 RAM

Herstellerempfehlung für „Damnation“

  • Betriebssystem: Windows XP oder Vista
  • Prozessor: Core 2 Duo 2,66 GHz oder Athlon X2 3800+
  • Arbeitsspeicher: 2 GB
  • Grafikkarte: GeForce 8800 GTX / Radoen 3800-Serie oder höher
  • Festplatte: 11 GB Festplattenspeicher
  • Soundkarte: DX-9-kompatibel
  • DVD-ROM-Laufwerk
  • Tastatur, Maus
  • Internetanbindung/LAN für den Koop-Modus

Während man „Damnation“ inhaltlich je nach persönlichem Geschmack durchaus etwas abgewinnen kann und auch Level- und Missionsdesign zumindest anfänglich zu überzeugen wissen, muss mit Blick auf die visuelle Umsetzung festgestellt werden, dass die Macher insgesamt einen Titel abliefern, der sich absolut nicht auf Höhe der Zeit bewegt. Dies äußert sich in teils unzeitgemäßen, verwaschenen Texturen, unansehnlichen Mimiken und einer unterirdischen Kollisionsabfrage. Auch die Bewegungen der Charaktere verdienen eher das Prädikat „hakelig“ als „elegant“, was vergessen macht, dass auch in der Spieleentwicklung längst Motion-Capturing gang und gäbe ist.

Mäßige visuelle Eindrücke aus „Damnation“

Die mäßige visuelle Pracht sorgt freilich dafür, dass Damnation auch auf weniger aktuellen Systemen ordentlich laufen sollte. Auf unserem praxisnahen Testsystem erhielten wir unter maximalen Einstellungen und 2xAA/AF via Treiber recht stabile Bilderraten im Bereich der 50 – 60. Und auch die sonstige technische Ausgestaltung lässt nichts zu wünschen übrig: Wer in stürmischen Zeiten wie diesen Scriptfehler oder Abstürze befürchtet, wird sich mit „Damnation“ über ein überraschend rundes Produkt freuen.

Dennoch darf die gute Performance und die eigentliche Selbstverständlichkeit einer weitgehend fertigen Veröffentlichungsversion nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Macher alles in allem ein Produkt abliefern, das visuell unzeitgemäß ist, was auch für einen Western-Shooter ein Problem darstellt.

KI

Die künstliche Intelligenz der befreundeten „Damnation“-NPCs wird auf altbekannte Weise entlastet: Statt dem Spieler auf Gedeih und Verderb sinnvoll hinterherzulaufen werden die Mitstreiter bei Bedarf – also immer dann, wenn sie ihm aufgrund ihrer Dümmlichkeit mal wieder nicht folgen konnten – einfach „gebeamt“. Eine hohe künstliche Intelligenz ist somit für das Funktionen des Spiels zumindest auf Seiten der Verbündeten unnötig. Abgesehen davon, dass dies eine höchst billige Variante ist, zeigt die Häufigkeit des Beamens, wie schwach das Wegesystem der befreundenten NPC überhaupt ist.

Deutlich bemerkbar macht sich dies bei den feindlichen Einheiten, die selbstredend nicht an den Spieler herangebeamt werden können, sondern zumeist starr an einem Punkt auf der Karte stehen und auf den Angriff warten. Auch hier sind starke Aussetzer zu verbuchen, die sich in apathischen, unbeweglichen oder wild durch die Gegend rennenden Gegner-NPCs niederschlagen.

Deckung suchende KI: Fehlanzeige
Deckung suchende KI: Fehlanzeige

Zusammenfassend lässt sich somit sagen, dass sich „Damnation“ auch in dieser Hinsicht nicht auf Höhe der Zeit bewegt. Was für die verbündeten Einheiten noch als billig aber annehmbar durchgeht, ist bei den Gegnern die pure Qual.

Steuerung

Ein ebenfalls mittelgroßes Ärgernis stellt die Steuerung dar. Zwar könnte man meinen, dass diese im konventionellen Shooter-Bereich in der Regel keiner expliziten Erwähnung bedarf; bei „Damnation“ muss aber auf einen unsäglichen Ziel- und Angriffsvorgang hingewiesen werden. So hält Western-Held Rourke seine Schusswaffe (dampfbetriebenes Maschinen- und Scharfschützengewehr, Schrotflinte oder Pistole) nur dann bereit, wenn der Spieler die rechte Maustaste gedrückt hält. Geschossen wird natürlich mit der linken Maustaste – Fingerkasper nach fünf Minuten vorprogrammiert. Besonders trickreich wird es dann, wenn mit der Waffe im Zoom geschossen werden soll: Man halte die rechte und mittlere Maustaste gedrückt, um mit der linken zu feuern – komplizierter geht es kaum.

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