Die Sims 3 im Test: Die Miniaturisierung des Lebens ist möglich

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Sasan Abdi
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Die Sims 3 auf einen Blick

Die wohl größte Neuerung in „Die Sims 3“ findet man gleich zu Beginn: Entsprechend der dahingehend starken Anregungen aus der Community liefern Maxis und EA ein Spiel ab, bei dem der eigene Charakter bis ins kleinste Detail nach individuellen Vorstellungen konzipiert werden kann (siehe Bilderreihe unten). Von der Gesichtsform über die Haare, den Körperbau, die Länge der Wimpern und die Form des Mundes bis hin zum Kleidungsstil für unterschiedliche Anlässe sind der Fantasie dabei keine Grenzen gesetzt. Bemerkenswert ist hierbei, dass neben der grundlegenden Form der Körpermerkmale in einem zweiten Modus immer detailliert nachgebessert werden kann. Und auch für die grundlegenden Ausprägungen der Charaktereigenschaften kann bereits vorab gesorgt werden: Je nachdem, welche Attribute man seiner Person zuschreibt, wird man im Laufe des Spiels auf unterschiedliche Zusatzfunktionen zurückgreifen können. So verfügt ein humorvolle Charakter von vornherein über die Möglichkeit, seine Mit-Sims vorzüglich zu unterhalten – eine wichtige Eigenschaft, denn der soziale Kontakt ist nach wie vor von hoher Wichtigkeit.

Einige Eindrücke aus dem Editor von „Die Sims 3“

Abseits der interaktiven Zusatzfunktionen ergeben sich aus den grundlegenden Eigenschaften aber auch Vorgaben für die Auswahl des Lebensziels. Ein künstlerisch begabter Sim wird eher Rockstar oder Buchautoren werden, während Worcaholics eine Karriere in einem großen Konzern anstreben und Naturliebhaber sich über einen besonders schönen, aufwändigen Garten freuen. Die Erfüllung dieser Lebensziele ist allerdings nicht zwingend Pflicht, doch erhält man hierfür einen satten Batzen Punkte, mit denen man Lebenszeitbelohnungen erlangen kann. Bei letzteren handelt es sich um nach Punkten gestaffelte, positive Charakterzusätze, mit denen beispielsweise eine Party immer zum vollen Erfolg wird, der Sim seltener aufs Klo muss oder aber öfter mal bei der Arbeit fehlen darf. Kleinere Summen dieser nützlichen Punkte erhält man auch dann, wenn man seinem Sim Wünsche erfüllt. Diese sind wiederum an die vorab gewählten Charaktereigenschaften gebunden: Ein Worcaholic wünscht sich, auch mal zuhause am PC zu arbeiten, während die Künstlerin gerne nachts Gitarre übt oder zum Pinsel greift. Doch auch nicht an die Eigenschaften gebundene Wünsche, wie solche nach einem Techtelmechtel mit der Nachbarin oder dem Kauf einer Stereoanlage können erfüllt werden.

Bevor an derlei große Investitionen überhaupt ansatzweise gedacht werden kann, müssen wie gewohnt zunächst die großen Anfangswirren überstanden werden. Denn wie im wahren Leben ist der Einzug in eine neue Stadt auch in „Die Sims 3“ ein kleines Abenteuer. In dieser Hinsicht orientieren sich die Macher also felsenfest am bisher bekannten Spielprinzip, was jedoch aufgrund des nach wie vor runden und sinnvollen Konzepts kein Problem darstellt. Nach Erstellung des Charakters gilt es deswegen auch gewohntermaßen, in der zumindest vorerst einzigen Stadt Sunset Valley nach einem geeigneten Häuschen Ausschau zu halten, wobei das Budget mit 20.000 Simoleons ziemlich schmal ausfällt und weniger individuelle Spieler wieder auf möblierte Objekte zurückgreifen können. Ambitionierte Spieler – bei „Die Sims“ wohl das Gros – erwerben das Objekt der Begierde dagegen leerstehend. Sodann geht es gleich ans Einrichten der neuen Behausung, was freilich dem Verpulvern der restlichen Ersparnisse gleich kommt. Auffällig ist hierbei, dass, abgesehen von den weitgehenden hässlichen Teppichen, die Anzahl der Einrichtungselemente in manchen Rubriken etwas kleiner ausfällt, als man es erwarten könnte; gut möglich, dass die Community, aber auch EA hier zeitnah weitere Inhalte liefern werden (letzteres allerdings gegen Bares).

Auch für einen Sim ist aller Anfang schwer
Auch für einen Sim ist aller Anfang schwer

Dennoch lässt sich die neue Bleibe alles in allem ordentlich einrichten, wobei spätestens jetzt das altbekannte „Sims“-Gefühl aufkommt, was ein Festhalten am gewohnten Spielprinzip abermals befürworten lässt. Und auch mit Blick auf den nächsten Schritt bietet die dritte Auflage Altbewährtes: Nach der Charaktererstellung und dem Einzug muss ein Job gefunden werden. Hierzu bietet es sich an, eine dem gewählten Lebenswunsch entsprechende Anstellung zu wählen. Wer ein großer Künstler werden will, sollte sich also bei der Kunstakademie bewerben, während Sportler im lokalen Stadion, zukünftige Buchautoren bei der Zeitung und Astronauten beim Militär Unterschlupf finden.