Microsoft: Kritik am Browser-Auswahlfenster

Andreas Frischholz
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Ein Vorschlag von Microsoft für das Auswahlfenster zur Installation von alternativen Web-Browsern ist bei den konkurrierenden Browser-Anbietern offenbar auf wenig Gegenliebe gestoßen, berichtet die New York Times. Sowohl Opera als auch Mozilla und Google zeigten sich mit der Lösung nicht einverstanden.

Das Kartellverfahren der EU-Kommission, das Microsoft dazu bewogen hat, ein entsprechendes Auswahlfenster anzubieten, ging auf Initiative von Opera zurück. Der norwegische Browser-Entwickler kritisierte, dass Microsoft mit dem standardmäßig ausgelieferten Internet Explorer die eigene Marktstellung ausnutze und den freien Wettbewerb mit Anbietern konkurrierenden Browser behindere. Nun sollen Windows-Nutzer bei der Inbetriebnahme des Systems ein Auswahlfenster innerhalb des Internet Explorer präsentiert bekommen, über das andere Browser per Klick installiert werden können.

Opera-CTO Hakon Wium Lie zeigte sich allerdings wenig begeistert, Microsoft übe mit dieser Lösung weiterhin Einfluss auf die Wahl der Nutzer aus – er fordert ein neutrales Fenster ohne jegliches Microsoft-Logo. Des Weiteren soll bei der Installation eines alternativen Browser die Standardwarnung von Windows abgeschaltet werden und die Auswirkungen des Auswahlfenster nicht wie bislang geplant erst nach zwei Jahren mittels einer Umfrage unter den Nutzern überprüft werden. Bei Mozilla zeigt man sich ebenfalls aufgrund des Designs des Auswahlfensters nicht zufrieden, außerdem sollen die Browser nicht alphabetisch von links nach rechts sortiert werden, da so Apples Safari die prominente Position links außen zufällt. Stattdessen wünscht man sich eine zufällige Sortierung. Genaue Argumente von Google gegenüber dem Auswahlfenster wurden nicht genannt.

Die EU-Kommission begrüßte indes den Vorschlag von Microsoft und plant einen Markttest. Davon abgesehen wurden die konkurrierenden Anbieter erneut darum gebeten, eigene Vorschläge und Anregungen zu dem Auswahlfenster einzureichen.