AMD schlägt Nvidia im Markt für diskrete Grafik

Volker Rißka
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Aktuellen Daten der Marktforscher von Mercury Research zufolge hat AMD seit langer Zeit Nvidia im Markt für diskrete Lösungen wieder geschlagen. Mit einem Marktanteil von 51 Prozent im zweiten Quartal wird Nvidia mit 49 Prozent vom Thron gestoßen. Vor einem Jahr konnte Nvidia noch zehn Prozent mehr für sich verbuchen.

Im gesamten Markt liegt Intel dank integrierter Grafik deutlich an der Spitze. Das Unternehmen verbucht einen Anteil von 54,3 Prozent. Doch auch hier kann sich AMD weiter von Nvidia absetzen. Mit 24,3 Prozent wird der Abstand zu Nvidia, die nur noch auf 19,8 Prozent kommen deutlich größer. Vor einem Jahr waren mit Marktanteilen von 18,2 für AMD und 29,6 Prozent für Nvidia ebenfalls noch umgekehrt.

Dass es bei Nvidia aktuell auch dank des „Fermi“-Desasters nicht gut aussieht, zeigt eine Warnung vor den aktuellen Quartalszahlen. Laut Reuters hat der Hersteller die Erwartungen an die Umsätze im zweiten Quartal von 950 bis 970 auf 800 bis 820 Millionen US-Dollar gesenkt – Analysten rechnen trotzdem noch mit bis zu 950 Millionen US-Dollar Umsatz. Als Gründe wurden seitens Nvidia die Wandlung des Marktes zu günstigeren Grafikchips angegeben, den man seitens der Firma in den letzten Monaten quasi komplett außen vor gelassen hat. Hier hat Nvidia erst kürzlich mit der GeForce GTX 460 gehandelt, weitere Produkte sollen zum wichtigen dritten und vierten Quartal des Jahres bereits in Kürze folgen.

Die Umsatzwarnung kam zudem gerade passend, als Apple die Nvidia-Karten aus den neuen Mac Pro und iMacs verbannt hat und eine Einigung mit Rambus auf Grund von Lizenzstreitigkeiten noch nicht in Sicht ist. In diesen Streitigkeiten wurden Nvidia und andere Unternehmen kürzlich zumindest teilweise schuldig gesprochen, Rambus reicht dieses Urteil aber nicht aus. Konsequenzen sind deshalb in naher Zukunft nicht zu befürchten, für den Endkundenmarkt erst recht nicht. Die höchstmögliche Strafe im Falle eines kompletten Schuldspruchs wäre ein Einfuhrstopp bestimmter Produkte. An diese glaubt aktuell aber auch kein Analyst, vorher wird es eine entsprechende finanzielle Einigung geben.

Nvidias Quartalszahlen werden nach Börsenschluss am 12. August erwartet.