Samsung Wave S8500 im Test: Mit „Bada“ gegen iOS und Android

 4/5
Sasan Abdi
285 Kommentare

Multimedia & Office

Der erste Gedanke, der einem bei der Betrachtung der mit dem Wave gemachten Schnappschüsse kommt, lautet: Endlich mal wieder ein Smartphone, das ordentliche Fotos abliefert. Nein, auch in diesem Fall wird die vollwertige Kamera ambitionierter Anwender natürlich nicht ersetzt, aber immerhin: Wave-Fotos gelingen überraschend farbecht und scharf und somit in einer Qualität, über die sich die meisten potentiellen Nutzer freuen dürften. Hinzu kommen einige Einstellungsmöglichkeiten, mit denen man das Ergebnis verbessern kann. Dazu gehören unter anderem zwölf verschiedene Aufnahmemodi, Selbstauslöser, Geotagging und die Anpassung des Fokus' sowie des Belichtungswertes. Ein weiteres Schmankerl: Videos können in einer Auflösung von 1.280 x 720 aufgenommen werden, was in Zeiten von weitverbreiteten VGA-Kameras die hervorragende Ausstatung des S8500 unterstreicht.

Wave Fotoqualität
Wave Fotoqualität

Auch das Surfen durchs Web funktioniert ordentlich, wobei sich abermals die Vorteile des guten Displays bemerkbar machen. Doch auch anderweitig gibt es keinen echten Grund zur Klage. Webseiten wie die Mobi-Variante von ComputerBase werden binnen schneller sieben Sekunden aufgebaut, zum Zoomen kann sowohl der Doppeldruck als auch der gängige Fingerkniff zum Einsatz kommen. Flash Lite wird, sofern im Dolfin-Browser aktiviert, ebenfalls unterstützt, sodass rudimentäre Flash-Inhalte angezeigt werden können.

Dank einer guten Soundausgabe eignet sich das Wave als MP3-Player und auch der Radioempfang inklusive RDS-Funktion macht richtig Spass. Mit 2 GByte internem Speicher hat man es hier auch endlich einmal wieder mit einem Gerät zu tun, das von Werk ab nennenswerten Speicher bietet – sehr löblich! Wem das nicht ausreicht, der kann seine Musiksammlung auch auf eine bis zu 32 GByte große microSD-Karte abspeichern. Der gute Klang wird auch durch den Equilizer ermöglicht, der für viele Genres passende Voreinstellungen bietet. Hinzu kommen sinnvolle Sortierungsmöglichkeiten, ein intuitiv zu bedienender Player sowie ein schicker, protziger Coverflow.

Wenn das Display des S8500 ein klein wenig größer wäre, hätte man es hier zudem mit der ultimativen Video-Maschine zu tun. Videos werden sauber und höchst ansehnlich wiedergegeben, wobei auch 720p-Material verarbeitet und in der nativen Auflösung ausgegeben werden kann. Dank des hervorragenden Displays und aufgrund der guten Auflösung können selbst Video-Junkies das Gerät getrost als eines der zu diesem Zwecke besten Angebote auf dem Markt ansehen.

Freunde von Navigationslösungen werden sich über das integrierte A-GPS freuen, mit dem man beispielsweise Lösungen à la Google Maps verwenden kann. Wie schon bei manch anderem Samsung-Gerät, ist auch auf dem Wave eine 30-Tage-Testversion von Route 66 inklusive Kartenmaterial für den deutschsprachigen Raum vorinstalliert.

Die Integration von E-Mail-Konten über einen Assistenten ging erwartungsgemäß problemlos und schnell von der Hand; neben POP3 und IMAP wird auch Microsoft Exchange unterstützt. Für Office-Jünger stellt es allerdings ein Problem dar, dass Anwendungen à la Office Mobile nicht installiert sind. Zwar können die gängigen Dateitypen ohne Probleme geöffnet werden; wer aber darüber hinaus bürotechnisch aktiv werden möchte, muss sich zumindest im Samsung-App-Store umsehen, wo man zum Testzeitpunkt keine entsprechenden Anwendungen finden konnte. Die Eignung als waschechtes Business-Gerät wird dadurch deutlich geschmälert. Dies ist jedoch zu verkraften, da die Stoßrichtung in Richtung Multimedia und All-in-One geht.

Kommunikation

Auch in Sachen Kommunikation ist das S8500 bestens aufgestellt. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass man mit WLAN nach „Draft-n“ sowie dem neuen Bluetooth 3.0 den State-of-the-Art geliefert bekommt. Damit sind theoretisch bis zu 300 Megabit pro Sekunde via WLAN sowie 24 Megabit pro Sekunde über Bluetooth möglich. Dies setzt allerdings entsprechend kompatible Geräte voraus, von denen es insbesondere in puncto Bluetooth 3.0 noch nicht allzu viele gibt.

Komplettiert wird die Ausstattung von UMTS inklusive HSDPA, sodass auch mobil theoretisch mit bis zu 3,5 MB/s gearbeitet werden kann – schade aber zu verkraften, dass Samsung nicht auch noch den Upload-Turbo HSUPA spendiert, der in immer mehr Ballungszentren bereits verfügbar ist.

PC Suite "Kies"

Ebenso neu wie das S8500 als solches ist die PC Suite „Kies“. Diese fällt zwar erwartungsgemäß ein wenig überladen aus, bietet bei der Handhabung des Gerätes aber einen nennenswerten Komfort. So können per Drag&Drop bequem Dateien wie Videos, Filme oder Fotos ausgetauscht sowie Kontakte synchron gehalten werden. Außerdem lässt sich das Wave auf diesem Wege als Modem verwenden.

Laufzeiten

Samsung verspricht für das S8500 eine Sprechzeit von bis zu sieben Stunden unter 3G sowie satten 15 Stunden unter 2G. Auch die Angaben zu den Standby-Zeiten fallen mit 600 bzw. 550 Stunden überraschend gut aus.

Auch in diesem Fall erscheint es wenig sinnvoll, die Potenz des mit 1.500 mAh vergleichsweise großzügig bemessenen Akkus auf diese Angaben hin zu überprüfen. Dafür kann an dieser Stelle herausgestellt werden, dass das S8500 in puncto Laufzeit zu dem Besten gehört, was uns in diesem Jahr untergekommen ist.

So hielt der Akku bei einer als „konventionell“ zu bezeichnenden Nutzung, die die moderate Nutzung von Funktionen wie E-Mails, GPS und WLAN sowie das Schießen von Fotos einschließt, überraschende drei Tage bis zur nächsten Ladung. Natürlich schwankt auch dieser Wert, sodass echte Powernutzer auch das S8500 nach spätestens anderthalb Tagen an die Steckdose schließen müssen – wer im Vergleich zu vielen Konkurrenten ein Mehr an Laufzeit haben möchte, wird mit dem Testkandidaten aber in jedem Fall ordentlich bedient.