Samsung Wave II im Test: Ein neues Display für den Kassenschlager

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Sasan Abdi
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Bedienung & Oberfläche

Der wohl wichtigste Unterschied zwischen Wave und Wave II findet sich, es wurde bereits angedeutet, bei der Betrachtung des Displays, denn hier kann sowohl ein Wechsel in der Fertigungstechnologie als auch eine Veränderung der Größe festgestellt werden.

Positiv ist dabei zunächst letzteres hervorzuheben, denn das Display des Wave II fällt mit 3,7 Zoll ein nennenswertes Stück größer aus als jenes vom Vorgänger (3,3 Zoll). Unsere Anmerkung bezüglich des ersten Wave, wonach eine etwas größere Bildschirmdiagonale den ohnehin schon nahezu perfekten Eindruck noch weiter toppen würde, kann also hiermit ad acta gelegt werden.

Aus dieser Perspektive spendiert Samsung potentiellen Käufern also ein mehr an Bedienungskomfort, auch wenn dies zugleich natürlich bedeutet, dass das Gerät (wie im vorherigen Abschnitt erwähnt) größere Abmessungen aufweist. Tatsächlich problematisch ist allerdings der zweite Punkt, die Fertigungstechnologie: Denn statt eines Super-AMOLED-Displays (Wave) kommt beim Wave II ein Super-LC-Display zum Einsatz, was aus unserer Sicht den eindeutig wichtigsten Punkt bei der Betrachtung und der Bewertung des Nachfolgers darstellt. Zwar scheiden sich an den Vor- und Nachteilen der beiden Technologien die Geister und auch die Hersteller verweisen immer wieder gerne darauf, dass S-C-LC-Displays den weiterentwickelten AMOLED-Displays in nichts nachstehen; doch scheint die Darstellung in diesem konkreten Fall – Wave vs. Wave II – auf ersterem Gerät einem subjektiven Empfinden nach ein nennenswertes Stück besser, da kontrastreicher und farbechter, wodurch sich die Frage aufdrängt, warum ein – zumindest diskussionswürdiger – Display-Tausch den Hauptbestandteil der „Überarbeitung“ des Wave ausmacht.

Neues Display beim Wave II S8530
Neues Display beim Wave II S8530

Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Auch die Darstellung des Wave II bewegt sich auf sehr gutem Niveau, sodass sich sicher weiterhin vorzüglich darüber streiten lässt, welche Technologie nun tatsächlich die Nase vorn hat. Dennoch findet sich an dieser Stelle ein Vorgehen, das kaum inhaltlich-technisch sondern eher produktstrategisch erklärt werden kann. Eine vor diesem Hintergrund möglich Deutung wäre, dass Samsung zum Bada-Start dem ersten Gerät mit dem konzerneigenen Betriebssystem nur das Beste vom Besten spendieren wollte und dementsprechend sogar die teuren und zudem nach wie vor ziemlich raren Super-AMOLED-Displays verbaute. Nun, da das mediale Echo rund um den Start der Plattform nachgelassen hat und die Preise für das Wave gefallen sind, erscheint es – dieser Argumentation folgend – wirtschaftlich sinnvoller, das Gerät auf S-LCD umzustellen, wobei dieser für zukünftige potentielle Käufer zumindest diskussionswürdige Schritt mit einer Vergrößerung der Display-Diagonale garniert wird.

Neues Display beim Wave II S8530
Neues Display beim Wave II S8530

Trotz der Unklarheiten bezüglich des Displays lässt sich auch für das Wave II auf Basis des Displays sowie dank der potenten Hardware-Ausstattung und hier insbesondere wegen des 1 GHz schnellen Prozessors eine äußerst flüssige Bedienung feststellen. So gönnt sich auch dieser Samsung-Spross nur bei besonders fordernden Anwendungen wie Spielen die ein oder andere (verdiente) Denkpause; wer hier auf Nummer sicher gehen will, kann über den gedrückten zentralen Home-Button wie gewohnt jederzeit des Taskmanager aufrufen, um nicht-benötigte Anwendungen zu beenden. Komplementiert wird die Bedienung weiterhin durch die Knopfreihe, die mit „Home“, „Zurück“ und dem direkten Zugriff auf die Kommunikationszentrale alle notwendigen Funktionen bietet.

Einen weiteren, für diesen Abschnitt relevanten Unterschied findet man beim Blick auf die Versionsnummer des Betriebssystems: Während das Wave ursprünglich als erstes Bada-Smartphone mit der Version 1.0 ausgeliefert wurde, kommt beim Nachfolger von Werk ab die aktuellste Version 1.2 zum Einsatz. Dieser Unterschied ist allerdings seit Mitte Januar hinfällig, da seitdem die neue Version auch für das alte Wave zur Verfügung steht.

TouchWiz 3.0 auf Bada: Auf der Oberfläche nichts Neues
TouchWiz 3.0 auf Bada: Auf der Oberfläche nichts Neues

Die Änderungen halten sich allerdings ohnehin in engen Grenzen: Bada 1.2 bringt neben einem minimal schnelleren Bootvorgang und einer etwas schnelleren Arbeitsgeschwindigkeit (effektiv kaum spürbar) vor allem das sog. T9 Trace mit, das die etwas gewöhnungsbedürftige aber nach einer kleinen Einarbeitungszeit recht effektive Eingabe von Texten per Fingerwisch über die virtuelle QWERTZ-Tastatur erlaubt (Swype lässt grüßen). Überdies sehr angenehm: Aktualisierungen können endlich „over the air“ aufgespielt werden.

An der Oberfläche wurde übrigens nicht geschraubt, sodass man auch auf dem Wave 2 mit dem insgesamt gelungenen TouchWiz 3.0 über das neue Bada navigiert.