US-Justiz überprüft Vorgehen der MPEG LA

Patrick Bellmer
30 Kommentare

Einem Bericht des Wall Street Journal zufolge hat das US-amerikanische Justizministerium eine Untersuchung gegen den Patentverwalter MPEG LA eingeleitet. Damit solle geklärt werden, ob die Organisation die Verbreitung des VP8-Codecs behindere.

MPEG LA verwaltet unter anderem jene Patente, denen der H.264-Codec zugrunde liegt und vertritt neben anderen auch Unternehmen wie Microsoft und Apple, die in Konkurrenz zu Google stehen. Der Suchmaschinenbetreiber hatte Mitte Januar angekündigt, dass der hauseigene Browser Chrome zukünftig ohne Unterstützung des lizenzpflichtigen Codecs erscheinen werde.

Stattdessen wolle man verstärkt auf das WebM-Format setzen, welches auf VP8 basiert. Offiziell habe man diesen Schritt getätigt, um das offene Netz – WebM und VP8 sind lizenzfrei – zu stärken.

In der Untersuchung geht es konkret darum, ob die MPEG LA zusammen mit denen von ihre vertretenen Unternehmen ihre Marktposition ausnutzt, um die Verbreitung von VP8 und somit auch WebM zu verhindern oder zu erschweren. Denn nur wenige Wochen nach Googles Bekanntgabe soll der Verwalter damit begonnen haben, einen sogenannten Patentpool anzulegen. Nach eigenen Angaben wolle man damit aber nur belegen, dass auch VP8 nicht – wie von Google behauptet – lizenzfrei sei.