Microsoft, Apple, Sony, EMC und RIM erhalten Nortel-Patente

Patrick Bellmer
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Wochenlang galt Google als einziger Interessent für die rund 6.000 Patente des insolventen kanadischen Telekommunikationsausrüsters Nortel Networks. Zwar gab es in den vergangenen Wochen vermehrt Berichte über andere mögliche Käufer, ein offizielles Gebot gab es aber lediglich vom Suchmaschinenbetreiber.

Am Ende kam es dann aber doch anders. Denn den Zuschlag erhielt nicht Google mit seinem Gebot in Höhe von 900 Millionen US-Dollar, sondern ein Konsortium bestehend aus Apple, EMC, Ericsson, Microsoft, Research In Motion und Sony. Dieser Unternehmensverbund zahlt insgesamt 4,5 Milliarden US-Dollar für die Schutzschriften, die in erster Linie die Bereiche Halbleitertechnik, drahtlose Datenübertragung in 3G- und 4G-Netzen sowie die optische Datenübertragung betreffen.

Einige der am Konsortium beteiligten Unternehmen hatten bereits im Vorfeld Bedenken in Bezug auf einen Kauf durch Google geäußert. Der Android-Entwickler hätte damit seine eigene schon jetzt starke Position im Handy-Geschäft weiter ausbauen und Lizenzgebühren von Konkurrenten verlangen können. Welche Ziele die neuen Eigentümer der Patente nun genau verfolgen, ist unklar. Denkbar ist unter anderem die Bildung eines Patentpools, deren Inhalt allen Mitglieder kostenfrei zur Verfügung steht. Solche Cross-License-Abkommen werden üblicherweise nur zwischen zwei oder drei Unternehmen vereinbart.