Treibt Apple die Preise für AMD und Nvidia in die Höhe?

Wolfgang Andermahr
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Wer seine eigenen Fertigungsfabriken hat, ist fein raus: Zwar sind die aufzuwendenden Kosten enorm, aber dafür ist man sein eigener Herr. Aktuell genießt von den großen Herstellern aber nur Intel diesen Luxus, während sich die Konkurrenz auf Auftragsfertiger verlässt.

So lassen AMD und Nvidia die aktuellen Grafikchips primär bei TSMC fertigen, die in Kürze den neuen 28-nm-Prozess starten wollen. Und genau dort waren AMD und Nvidia als die größten Abnehmer eingeplant, jedoch könnte sich das in Kürze ändern. Das berichtet zumindest die Gerüchteküche SemiAccurate; es ist also Vorsicht angesagt.

Nun möchte aber auch Apple Chips im 28-nm-Verfahren bei TSMC fertigen und die Anzahl der erwünschten Wafer soll nicht gerade gering ausfallen – zumindest über den Zahlen von AMD und Nvidia liegen. Da der Prozess jedoch noch in den Anfängen steckt, ist die Fertigungskapazität noch nicht allzu hoch und zudem sollen die Yield-Raten noch Schwierigkeiten bereiten. Das hat zur Folge, dass es schlicht und ergreifend nicht allzu viele funktionierende Wafer geben wird.

Wie die Kollegen nun in Erfahrung gebracht haben wollen, möchte TSMC einen Engpass vermeiden, in dem das taiwanische Unternehmen die Preise für die 28-nm-Wafer erhöht hat: So sollen die Kosten um 15 bis 25 Prozent angestiegen sein, was es nicht unwahrscheinlich erscheinen lässt, dass die Marktpreise für die Next-Gen-Grafikkarten von AMD und Nvidia höher ausfallen werden als bei der letzten Generation. Ob es sich um mehr als nur ein Gerücht handelt, werden wir erst in einigen Monaten erfahren können. AMDs Southern-Island-Produkte werden voraussichtlich gegen Ende des Jahres im Handel aufschlagen.