Übernahme von T-Mobile-USA soll vor Gericht entschieden werden

Patrick Bellmer
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Der Kampf um die Übernahme von T-Mobile USA durch AT&T geht in die nächste Runde. Bei dem gestern abgehaltenen Treffen mit Vertretern des US-Justizministeriums teilte der Provider mit, dass man auf weitere Verhandlungen mit der US-Regierung verzichte und ein Gericht entscheiden lassen wolle.

Somit wird nun ab dem 13. Februar darüber verhandelt, ob AT&T für etwa 39 Milliarden US-Dollar den US-amerikanischen Mobilfunkableger der Deutschen Telekom übernehmen darf oder nicht. Nach der Bekanntgabe des Kaufvorhabens Mitte März hatte die US-Regierung in Form des Justizministeriums ihr Veto eingelegt und dies mit erheblichen Nachteilen für den Wettbewerb und Kunden begründet.

Zusammen mit der aktuellen Nummer eins Verizon hätte AT&T im Falle einer Übernahme einen Marktanteil von 80 Prozent, in einigen Regionen der USA würde der potentielle Käufer gar als Monopolist auftreten. Dies liegt an den beiden unterschiedlichen Standards, die in den Vereinigten Staaten genutzt werden, allerdings nicht überall parallel. Während AT&T und T-Mobile auf das auch hierzulande verwendete GSM setzen, verwenden Verizon und Sprint CDMA.

Durch die Übernahme würde AT&T so in Gebieten ohne CDMA-Abdeckung nahezu als Monopolist auftreten, was in den Augen der Kritiker zu Preissteigerungen und Verschlechterungen im Service für die Kunden führen würde. AT&T hingegen betont, welch positive Auswirkungen der Kauf auf die US-Wirtschaft sowie die Kunden hätte. Denn es wird erwartet, dass zahlreiche Arbeitsplätze mittel- und unmittelbar durch die Übernahme geschaffen und gesichert werden. Zudem würde der LTE-Ausbau wesentlich beschleunigt werden.

Dass es zu einer Erlaubnis ohne Auflagen kommen wird, gilt mittlerweile als nahezu ausgeschlossen. AT&T selbst hatte deshalb einen teilweisen Verkauf von Frequenzen und Kunden an Konkurrenten vorgeschlagen. Sollte der Kauf scheitern, muss der US-Provider eine Vertragsstrafe in Höhe von insgesamt rund sieben Milliarden US-Dollar an die Deutsche Telekom zahlen.