Es ist entschieden: webOS wird Open Source

Sasan Abdi
29 Kommentare

HPs mobiles Betriebssystem webOS spiegelte zuletzt im Kleinen die Wirren um den großen Strategiewechsel – weg von PCs und mobilen Geräten hin zu Cloud-Lösungen – wider: Umstritten, unklar, intransparent – so ließ sich die Zukunftsplanung zusammenfassen.

Zumindest für webOS gibt es nun ein wenig mehr Klarheit. So soll das Betriebssystem laut offizieller Pressemitteilung als Open Source freigegeben werden, sodass sich alle Interessierten mit der Weiterentwicklung befassen können. Dabei will sich HP aber nicht komplett aus dem Projekt zurückziehen, sondern unterstützend und fördernd zur Seite stehen.

Durch die starke, auch finanzielle, Präsenz des Unternehmens soll eine zügige Weiterentwicklung ermöglicht und der Gefahr einer starken Zersplitterung der Plattform vorgebeugt werden. Zur Unterstützung der Entwicklung soll später auch das Anwendungs-Framework Enyo verfügbar gemacht werden.

Zusammenfassend kann dieser Schritt als Notlösung angesehen werden, der primär darauf zurückzuführen ist, dass sich kein Käufer für webOS finden konnte und man die Entwicklung dann doch nicht intern weitertreiben möchte. Mittel- und langfristig bleibt abzuwarten, wo ein als Open Source entwickeltes webOS hinführt: Aktuell heißt es von Seiten HPs, dass die Weiterentwicklung ausschließlich auf Geräten von dritten Herstellern verfügbar gemacht werden würde, sodass der Ausstieg vom Ausstieg aus dem Smartphone- und Tablet-Geschäft offiziell weiterhin steht. Hier findet sich aber wahrscheinlich der Knackpunkt, da das „neue“ webOS nur dann eine echte Zukunft hat, wenn sich auch eine Geräte- und Anwendungsbasis finden lässt.

Wir danken unseren Lesern für die
vielen Hinweise zu dieser News.