Weitere Details zu Intels Smartphone-Chip „Medfield“

Volker Rißka
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Mit dem „Medfield“ plant Intel im kommenden Jahr den großen Auftritt im Smartphone- und Tablet-Segment, in denen man bisher nicht ein Bein auf den Boden bekommen hat. Auch jetzt klingen wie in der Vergangenheit die Anzeichen des Neulings recht rosig, doch half dies den Vorgängern auch nicht.

Intels „Moorestown“ oder auch der Tablet-Ableger „Oak Trail“ sucht man auch heute noch vergeblich, der Marktanteil von Intel im Tablet- und Smartphone-Geschäft ist quasi nicht existent. Rund um das Weihnachtsfest sind jetzt einige weitere Details zum Nachfolger „Medfield“ aufgetaucht, die zwar Verbesserungen in vielen Bereichen versprechen, dabei aber auch wieder an den letzten gescheiterten Versuch mit „Moorestown“ erinnern.

Vor mehr als 1,5 Jahren hatte Intel mit „Moorestown“ eine in PowerPoint-Präsentationen stets schnelle Plattform vorgestellt, die in viele kommende Geräte installiert werden sollte. Doch was auf dem Papier stets blumig dargestellt wurde, kam in der Praxis gar nicht an, weshalb es danach sehr still um diese Sparte wurde, die letztlich im Abgang des Chefs der „Ultra Mobility Group“ mündete. Seitdem hat man die UMG-Sparte umstrukturiert und frisches Blut herangeführt, was sich im neuen Projekt, das aber noch auf alten Atom-Wurzeln basiert, zeigen soll.

„Medfield“-Benchmarks von Intel
„Medfield“-Benchmarks von Intel

Die Geschichte scheint sich aber zumindest in einigen Bereichen zu wiederholen. Erste Benchmarks vom Hersteller stellen den „Medfield“ wieder sehr gut zur Konkurrenz auf, neben der Folie sind es auch einige Zahlen, die VR-Zone streut, die eine Performance oberhalb von Nvidias Tegra 2, Qualcomms Snapdragon MSM8260 und auch Samsung Exynos zeigt. Doch eben solche Benchmarks gab es auch vom Vorgänger zuhauf, ohne, dass Geräte folgten. Neue und schnellere Konkurrenten wie der Tegra 3 sind zudem ebenfalls noch nicht berücksichtigt. Deshalb ist diesen Werten mit größter Skepsis zu begegnen – wie immer bei Herstellerbenchmarks.

„Medfield“ für Tablets
„Medfield“ für Tablets

Als Erscheinungstermin ist seit dem IDF 2011 im September von 2012 die Rede, kürzlich wurde dies von Technology Review auf das erste Halbjahr eingegrenzt. Ziel ist neben der Verwendung in Smartphones auch das Tablet, was man mit einem Android-Gerät auf Basis des „Medfield“ im September bereits darlegte.