eBay: Deutscher Markt träge, aber wichtig

Patrick Bellmer
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Hierzulande verknüpfen die Menschen mit dem Begriff eBay noch immer in der Regel ein Online-Auktionshaus, in dem man überwiegend gebrauchte, oft aber auch neue Produkte ersteigern kann. Mittlerweile hat sich das Unternehmen aber zu einem der größten Online-Händler gewandelt, was in Deutschland aber oft nicht wahrgenommen wird.

Zu dieser Erkenntnis kommt zumindest eBay-Chef John Donahoe. Im Gespräch mit dem Nachrichtenmagazin Focus erklärte er, dass daran unter anderem der Werbeslogan „3, 2, 1, meins!“ verantwortlich sei. Deshalb würden viele Verbraucher sein Unternehmen als Auktionshaus betrachten, nicht aber als Händler. Dabei versuche man bereits seit geraumer Zeit, sich stärker als Händler wie beispielsweise Amazon zu positionieren, nicht zuletzt durch Zukäufe wie im Fall von GSI Commerce im März 2011.

In anderen Ländern, in denen eBay aktiv ist, ist die Wandlung in der Wahrnehmung schon weiter voran geschritten. Generell sei das Deutschlandgeschäft, der zweit wichtigste Markt, ein wenig „träge“, auch wenn man nach wie vor wachsen würde – die jüngst veröffentlichten Zahlen für das vierte Quartal 2011 zeigen dies. Allerdings ist das Unternehmen hierzulande aber auch teils heftiger Kritik ausgesetzt, nicht zuletzt aufgrund des Verhaltens der Tochter PayPal.

Immer wieder wird dem Zahlungsdienstleister Willkür und Intransparenz vorgeworfen, von Konsumenten ebenso wie auch von gewerblichen Nutzern. Dennoch soll die Präsenz PayPals weiter ausgebaut werden. Laut Donahoe soll der Dienst auch vermehrt im stationären Handel eingesetzt werden. Hier dürfte man jedoch gerade in Deutschland auf starke Konkurrenz treffen, denn noch in diesem Jahr soll beispielsweise NFC als Zahlungsmittel und -plattform verstärkt Einzug halten, ein großangelegter Test soll bereits im Sommer in den Regionen Hannover, Braunschweig und Wolfsburg starten.