EU-Kommission beäugt Microsofts RT-Browserpolitik argwöhnisch

Maximilian Schlafer
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Wie einem Bericht auf The Verge zu entnehmen ist, hat ein Sprecher der für Wettbewerb zuständigen Abteilung der EU-Kommission – Antoine Colombani – erklärt, dass die Kommission die Entwicklung des kommenden Windows-Ableger RT hinsichtlich seiner Browserkompatibilität achtsam beobachten werde.

Diese Ankündigung erfolgte als Reaktion auf eine Beschwerde von Seiten der Mozilla Foundation – die für den Browser Firefox verantwortlich zeichnet, wonach diese hauptsächlich auf Tablets abzielende Windowsversion andere Browser als den Internet Explorer benachteiligen beziehungsweise gar ausschließen würde. Laut den Angaben von Mozilla soll im Classic-Modus von RT derzeit einzig der Internet Explorer lauffähig sein.

Mozilla scheint dabei eine Unvereinbarkeit mit einer bereits am 16. Dezember 2009 ergangenen Einigung (COMP/C-3/39.539 – Microsoft) zwischen der Kommission und Microsoft zu sehen. In dieser wurde Microsoft nach einem Verfahren nach Artikel 102 AEUV und Artikel 54 EEAA angehalten, seine dominante Marktstellung bei PCs nicht mehr derart auszunutzen, um den eigenen Browser in unzulässiger Weise zu fördern.

Die Wirkung dieser Einigung läuft bis zum 16.12.2014. Im Falle einer Verletzung müsste Microsoft mit empfindlichen Strafzahlungen rechnen. Ob diese Einigung allerdings auch die jetzige Konstellation umfasst, muss noch abgewartet werden, weil sich diese Übereinkunft nur auf PCs bezog und Windows RT fast ausschließlich auf Tablets abzielt.

Ebenfalls wachsam sind zudem auch die Anti-Trust-Behörden in den USA, sie teilen die diesbezüglichen Sorgen ihres europäischen Pendants.