Apple MacBook Pro Retina im Test: Das erste mit 2.880 × 1.800 Pixeln

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Patrick Bellmer
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Laufzeit, Lautstärke & Temperatur

Mit 95 Wattstunden fällt der Akku des MacBook Pro mit Retina Display mehr als großzügig aus. Erreicht wird diese Kapazität in aller erster Linie durch die effiziente Ausnutzung des im Gehäuse zur Verfügung stehenden Raumes. Nachteil: Auch beim neuen Apple-Notebook kann der Energiespeicher nicht selbst getauscht werden, ein Wechsel fällt mit etwa 200 Euro zudem teurer als bei anderen MacBooks aus. Dafür verspricht das Unternehmen Laufzeiten beim Surfen von „bis zu sieben Stunden“ sowie eine Standby-Zeit von „bis zu 30 Tagen“ – wie beim MacBook Pro. Allein dies macht deutlich, wie viel Energie das neue Retina Display mehr als die bisher verwendeten Anzeigen verbraucht. Denn im gewöhnlichen Pro steckt ein 77,5 Wattstunden leistender Akku – bei einer nahezu identischen technischen Ausstattung.

Temperatur im Leerlauf

Wirklich überraschend ist dies jedoch nicht, schon beim aktuellen iPad der dritten Generation zeigte sich die Anzeige als Stromfresser. Denn durch die deutlich höhere Pixeldichte muss die Hintergrundbeleuchtung aufwändiger und leistungsstärker ausfallen, um vergleichbare Helligkeiten zu erreichen. Bestätigt wird dies durch unsere Tests: Mit abgeschalteter Hintergrundbeleuchtung verbraucht das Notebook etwa neun bis zehn Watt, bei einer Helligkeit von 140 Candela pro Quadratmeter rund 16 Watt, bei voller Helligkeit zwischen 23 und 24 Watt.

Und auch in den Ausdauermessungen wurde der erhöhte Energiebedarf deutlich. Denn mit knapp sechseinhalb Stunden wurde nahezu der gleiche Wert wie beim letztjährigen MacBook Pro 15 Zoll erreicht – welches wie das aktuelle Modell über einen kleineren Akku verfügt. Dennoch ist dieser Wert als durchaus gut bis sehr gut zu bezeichnen, zumal auch unter hoher Last je nach verwendeter Grafiklösung Laufzeiten von bis zu knapp zwei Stunden möglich sind. Reizt man sämtliche Ressourcen jedoch vollständig aus, muss nach einer Stunde wieder zum Ladegerät gegriffen werden. Zu diesem sei angemerkt, dass es unter voller Last den Akku nur in geringem Maße wieder aufladen kann.

Temperatur unter Last

Wenig ruhmreich fallen zumindest teilweise die Gehäusetemperaturen aus. Zwar ist man in allen Szenarien von kritischen Werten entfernt, rund 31 und 45 Grad Celsius auf der Oberseite (Leerlauf und Last) liegen aber deutlich über dem Durchschnitt. Besser sieht es da am Gehäuseboden mit etwa 30 und 35 Grad Celsius aus. Vermeiden sollte man längeren Hautkontakt mit dem Bereich rund um den Luftauslass im linken Bereich des Display-Scharniers. Hier werden bei voller Last mehr als 61 Grad Celsius erreicht, ebenfalls ein vergleichsweise hoher Wert. Ein Schuldiger dürfte dabei das Kühlkonzept sein. Zwar setzt Apple auf insgesamt zwei asymmetrische Lüfter, die CPU erreicht dennoch 99 (Verwendung der HD 4000) respektive 94 (Verwendung der GT 650M) Grad Celsius, womit man deutlich zu den negativen Spitzenreitern zählt. An wärmeren Sommertagen sind deshalb Leistungsdrosselungen aufgrund hoher Temperaturen nicht auszuschließen – daran krankte auch bereits das MacBook Pro des letzten Jahres.

Immerhin ist die Geräuschentwicklung der beiden Lüfter durchaus erträglich. Mit 45 Dezibel bei vollen Umdrehungen scheinen sie zwar laut zu sein, die tiefe Tonlage sowie die asymmetrischen Flügel sorgen aber für eine eher geringe Belästigung. Im Leerlauf ist ist das Gerät akustisch kaum wahrzunehmen.