Übernahmen sollen Samsungs Ökosystem vergrößern

Patrick Bellmer
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Schon Anfang 2011 erklärte Nokia-Chef Stephen Elop, dass man nicht mehr von einer „Schlacht der Geräte“, sondern von einem „Krieg der Ökosysteme“ sprechen müsse. Die Hardware entscheide nicht mehr über Wohl und Wehe, sondern immer mehr die Software sowie die verfügbaren Inhalte.

Entsprechend überraschte es nicht, dass Samsung Electronics bereits Mitte Juni erklärte, dass man die Software weiter in den Mittelpunkt rücken wolle. Der neue Vorstandsvorsitzende Kwon Oh-hyun wies aber deutlich darauf hin, dass dies nicht länger nur für Smartphones und Tablets, sondern für alle Geräte der Heimunterhaltung gelte.

Nun stellte der südkoreanische Konzern klar, dass man im Zweifelsfall eher ein Unternehmen mitsamt des Know-Hows aufkaufen würde als dieses selbst zu entwickeln. Gleichzeitig unterstrich man aber auch erneut die Bedeutung, die man der Software einräumt: „Unser Fokus auf Software richtet sich in erster Linie auf die Hardware-Verkäufe, nicht auf das Geld verdienen.“. Im Klartext: Entscheidend ist, dass der Absatz an Endgeräten verbessert wird, die wirtschaftlichen Ergebnisse der Software-Sparte sind zweitrangig.

Einen ersten Schritt ist Samsung dabei unlängst gegangen. Mit der Übernahme von mSpot konnte man Mitte des Jahres einen eigenen Musik-Streaming-Dienst starten. Deutlich wird aber auch: Man will sich bei Android-Hardware nicht länger auf den Partner Google mit dessen Inhalten verlassen, sondern das eigene Angebot sukzessive ausbauen und so noch deutlicher als bislang in Konkurrenz zu Apple treten. Denn durch das Aufbauen eines eigenen Ökosystems kann Samsung die eigenen Geräte weitaus stärker als bislang untereinander vernetzen, gleichzeitig können Nutzer von einem höheren Komfort profitieren – allerdings auf Kosten einer höheren Abhängigkeit.

Konkrete Aussagen zu den nächsten Schritten oder Kommentare zu potentiellen Übernahmekandidaten gibt es allerdings noch nicht.