Galaxy Note 10.1 statt Notenblätter

Michael Schäfer
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Als Samsung seine Galaxy Note-Reihe auf den Markt brachte, glaubten Experten nicht wirklich an einen Erfolg dieser Art von Geräten. Mittlerweile erfreut sich die Serie jedoch großer Beliebtheit, während ständig neue Verwendungsfelder entdeckt werden – zuletzt bei den Brüsseler Philharmonikern.

Denn der Elektronikkonzern hat zusammen mit dem Sinfonieorchester ein Projekt ins Leben gerufen, bei dem die auf Papier gedruckten Noten in Zukunft über einen Tablet-PC ausgegeben werden könnten. Zu diesem Zweck hat Samsung die 92 Musiker mit insgesamt 100 Galaxy Note 10.1 ausgestattet. Die Vorteile hierbei liegen auf der Hand: Durch die eigene Lichtquelle des Displays sind andere Beleuchtungen nicht mehr von Nöten. Über die von Samsung auch im Galaxy S III eingeführte Funktion Smart Stay bleibt das Display außerdem solange aktiv, wie der Benutzer, in dem Fall der Musiker oder Dirigent, auf das Display schaut.

Des Weiteren können die Musiker die Tablets jederzeit mit sich führen und über den digitalen Stift auch Notizen auf die virtuellen Notenblätter einfügen. Hier zeigt sich der Vorteil des S-Pen, gehört dieser doch momentan zu den besten Lösungen am Markt um solche Projekte überhaupt erst professionell umsetzen zu können. Im Gegensatz zu dem Pendant aus Papier können diese Notizen wesentlich einfacher bearbeiten oder wieder löschen.

Ein besonderes System soll die Musiker zusätzlich davor schützen, während eines Konzertes aus Versehen mehrere Seiten auf einmal umzublättern. Auch ein zentral gesteuertes Wechseln der Seiten wäre möglich. Hierzu arbeitet man eng mit dem Hersteller der Notationssoftware neoScores zusammen. Zudem können die Notenangaben bei Bedarf auch vergrößert werden. Durch einen speziellen Modus, welcher dem Flugmodus recht ähnlich ist, können auch während eines Konzertes Interferenzen vermieden werden.

Galaxy Note 10.1 Brüsseler Philharmonie

Da der Speicher des knapp 600 Gramm leichten Gerätes ausreichend Platz für mehrere hundert Seiten an Notenblättern bietet, kann so später leicht auf Noten von vorangegangenen Konzerten und deren Notizen zurückgegriffen werden. Durch die knapp 100 Konzerte, welche die Brüsseler Philharmoniker jedes Jahr spielen, können sich so leicht über 25.000 Euro an Kosten einsparen lassen.

Einen ersten erfolgreichen Testlauf hatte es bereits am 07. November gegeben: Unter der Leitung des Dirigenten Michel Tabachnik spielten Brüsseler Philharmoniker Stücke von Richard Wagner und Maurice Ravel. Zusammen wollen das Ensemble und Samsung jedoch zunächst erst einmal weitere Erfahrungen bei der Verwendung des Galaxy Note 10.1 sammeln, anhand derer die Hard- und Software stetig verbessert wird. Sollte dieses Projekt erfolgreich abgeschlossen werden und auch bei anderen Philharmonien Schule machen, würde der Galaxy Note-Reihe ein weiterer Siegeszug bevor stehen – entgegen aller anfänglichen Unkenrufe der Experten.