Apple veröffentlicht iOS 6.1

Michael Schäfer
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Manchmal geht es schneller als angenommen. Wurde die letzten Tage eher angenommen, dass Apple das Update auf iOS 6.1 in etwa zwei Wochen veröffentlichen würde, wurde dieses bereits gestern Abend ausgeliefert. Für deutsche Nutzer fällt die Aktualisierung aber eher marginal aus.

So hat Apple am letzten Abend die aktuelle Version als Download für die Geräte iPhone 5, iPhone 4S, iPhone 4, iPhone 3GS, iPad (3. und 4. Generation), iPad mini, iPad 2 und iPod touch (4. und 5. Generation) bereitgestellt, welche Over-The-Air oder per iTunes aufgespielt werden kann. Das Update beinhaltet zahlreiche Sicherheits-Updates, mit der das Unternehmen mehrere kritische Lücken geschlossen hat. Dazu zählte unter anderem eine Sicherheitslücke im Webkit, mit der es Angreifern möglich war, Javascript ein- und das WLAN der mobilen Geräte temporär auszuschalten.

Mit der neuen Version können nun auch Nutzer in Italien, der Schweiz, Dänemark, Finnland, den Philippinen und einigen Ländern des Nahen Ostens auf die LTE-Unterstützung zurückgreifen. Des Weiteren können Nutzer in den USA nun via Siri über die Applikation des Anbieters Fandango Kinotickets mit Sprachanweisungen kaufen.

iTunes Match ermöglicht es seinen Abonnenten nun auch wieder Musikstücke aus der iCloud zurück auf ihr Gerät zu laden, diese Funktion war seit dem Update auf iOS 6 nicht mehr vorhanden. Ebenso hat sich Apple dem Kalender-Problem angenommen, so dass dieser in der März-Ansicht nicht mehr abstürzt. Zudem wurden kleine Detail-Verbesserungen vorgenommen wie zum Beispiel die harmonischere Anordnung der Bedienelemente zum Abspielen von Musikstücken.

Eine der größten Baustellen ist jedoch nach wie vor der eigene Kartendienst. Mit iOS 6 eingeführt rief dieser binnen kürzester Zeit massive Kritik bei den Benutzern hervor. Mittlerweile hat Apple Stück für Stück nachgebessert, ist aber nach eigenen Aussagen immer noch auf die Mitarbeit der Benutzer angewiesen. Aus diesem Grund hat das Unternehmen unter anderem den Button zum Melden von Fehlern in der aktuellen Version vergrößert. Für Entwickler besteht mittlerweile die Möglichkeit, die Kartenfunktion unter iOS 6.1 direkt anzusprechen und diese Funktion so besser in ihre eigenen Applikation einzubinden. Das Map Kit Framework erlaubt außerdem die Suche nach Adressen und Points-Of-Interest (POI).

Neben dem iOS-Update hat das Unternehmen aus Cupertino auch eine Aktualisierung für Apple TV zur Verfügung gestellt. Mit diesem kann die Settopbox nun auch mit einer Bluetooth-Tastatur bedient werden, welche gerade bei der Durchsuchung der eigenen Bibliothek Vorteile bietet. Bisher war es lediglich möglich, Apple TV über ein iOS-Gerät per Tastatur zu bedienen. Des Weiteren kann der Anwender nun ebenfalls Musiktitel über die iCloud abspielen. Eine weitere Neuerung bietet die sogenannte „Up Next“-Funktion, welche das nächste abzuspielende Stück in der Playliste anzeigt. Auf den Servern von Apple findet sich das Apple-TV-Update auf Version 5.2 auch für ein Modell mit interner ID „AppleTV3,2“, welches bislang nicht erhältlich ist. Das aktuelle Apple TV der dritten Generation hört auf die Bezeichnung „AppleTV3,1“.

Jailbreak voraussichtlich ab Sonntag erhältlich

In den letzten Tagen waren in der Jailbreak-Szene vermehrt Aktivitäten zu beobachten. Bereits in dieser Zeit wurde mehrfach bestätigt, dass es einen funktionierenden „untethered Jailbreak“ für iOS 6.1 geben wird. Kurz nach Erscheinen der neuen Version meldete sich MuscleNerd vom Dev-Team per Twitter zu Wort und kündigte an, dass der neue Jailbreak am kommenden Sonntag freigeben wird. Seiner Meinung nach kann der Jailbreak ohne Bedenken aufgespielt werden, man habe diesen gestern nach dem Update noch einmal auf seine Funktionalität getestet und kam zu einem positiven Ergebnis. Man warte aber noch mit der Veröffentlichung, um Apple nicht die Möglichkeit zu geben, noch in letzter Sekunde die benötigten Lücken zu schließen.

Der deutsche Hacker Pimskeks hat zudem angemerkt, dass Interessierte das Update am besten nicht per OTA-Funktion einspielen sollen. Um möglichen Fehlern im System vorzubeugen, empfiehlt er eine komplette Wiederherstellung per iTunes.