Opera stellt mobilen Browser „Ice“ vor

Ferdinand Thommes
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Opera kommt vermutlich im Februar mit einer neuen mobilen Version seines Browsers namens „Ice“ für Android als auch für iOS auf den Markt. Anstatt wie seit 2003 weiterhin auf Presto als Rendering-Engine zu setzen, kommt hier WebKit zu Einsatz.

Der Marktanteil von Opera als Browser für den Desktop war noch nie besonders hoch – er dümpelte immer an der Marke von drei Prozent herum – jedoch baute die nordische Alternative laut der Marktanalyse von Statcounter seit 2010 beständig Marktanteile ab. Derzeit hält er gerade noch 1,2 Prozent am Desktop. Bei der hauseigenen Browserstatistik von ComputerBase sieht es traditionell noch etwas günstiger aus, die Glanzzeiten sind aber auch hier vorbei.

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Das war bei der mobilen Version Opera Mini bzw Opera Mobile schon mal anders. Opera Mobile wird als der derzeit schnellste mobile Browser gehandelt, besonders was die Darstellung von HTML5-Inhalten angeht. Trotzdem sinkt auch sein Marktanteil empfindlich. Konnte Opera Mini Ende 2008 noch fast 27 Prozent Marktanteil halten, sind es heute noch gute 15 Prozent. Opera Mobile dagegen liegt laut den Analysten von Net Applications seit Beginn weit unter einem Prozent.

Browser 2008 - 2013
Browser 2008 - 2013 (Bild: Statcounter)
Mobile Browser 2008 - 2013
Mobile Browser 2008 - 2013 (Bild: Statcounter)

Opera hat anscheinend erkannt, dass der Browser in seiner mobilen Version Anschluss an den Markt halten muss und hat, anstatt Opera Mini aufzumöbeln, für Februar einen komplett neuen mobilen Browser für Android und iOS angekündigt, der auf die weit verbreitete WebKit-Engine zum Rendern der Inhalte setzt und auf den Namen „Ice“ hören wird. Das Bedienkonzept beinhaltet weder Buttons noch Tabs oder Menüs, der Seitenwechsel geschieht per Gesten oder einem Home-Screen. Es soll möglichst viel Inhalt und möglichst wenig Technik und Bedienung sichtbar sein. Opera Mini wird aber auch weiterhin unterstützt, da es auch Plattformen wie beispielsweise PDAs bedient, die Opera Ice nicht versorgen wird.

Operas CEO Lars Boilesen empfindet die Unterstützung für Android und iOS als logischen Anfang, schließt aber eine Version für Windows Phone bei entsprechendem Marktanteil nicht aus, wie er in einem Interview mit der Seite Pocket-Lint sagt.