Auch in Deutschland: Spotify testet Musikvideos für Premium-Abonnenten

Frank Hüber
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Auch in Deutschland: Spotify testet Musikvideos für Premium-Abonnenten
Bild: Spotify

Auch ohne MTV und Viva, die in den 90ern vielerorts Musikvideos in Dauerwiedergabe gespielt haben, existieren die bewegten Bilder zu aktueller Musik noch. Spotify will sie nun abseits klassischer Musiksender und YouTube wiederbeleben und integriert sie in den eigenen Musikstreaming-Dienst.

Zunächst in einer Betaphase werden Musikvideos in Spotify für Premium-Abonnenten integriert, die zwischen der klassischen Ansicht und der Wiedergabe des Musikvideos zum aktuellen Titel hin und her schalten können. Die Beta startet vorerst in elf ausgewählten Märkten, unter anderem auch Deutschland.

Eine zweite Brücke zwischen Hörer und Künstler

Spotify sieht die Musikvideos vor allem als weiteren Verbindungspunkt zwischen Hörer und Künstler, da sie eine zusätzlich Form der Interaktion mit Musik ermöglichen. Sie könnten auch den Unterschied auf dem Weg von einem normalen Musikhörer zu einem Fan eines Künstlers ausmachen. Mehr als eine halbe Milliarde Spotify-Nutzer sollen deshalb künftig auf Musikvideos nicht mehr verzichten müssen, da es nur natürlich sei, den Ort der Musikwiedergabe auch zum Ort der Videowiedergabe zu machen.

Erste Musikvideos auf Spotify ab heute

Musikvideos starten ab heute als Beta, wobei nicht zu jedem Musiktitel auch ein Musikvideo verfügbar ist. Unter anderem stehen sie jedoch bei Titeln von Ed Sheeran, Doja Cat und Ice Spice, aber auch lokalen Künstlern wie Aluna und Asake zur Verfügung. Das Angebot soll in Zukunft ausgebaut werden und mehr Nutzern in weiteren Märkten zugänglich gemacht werden.

Musikvideos sind zunächst in folgenden Ländern verfügbar: Deutschland, Großbritannien, Italien, den Niederlanden, Polen, Schweden, Brasilien, Kolumbien, den Philippinen, Indonesien und Kenia.

Premium-Abonnenten in diesen Ländern finden über dem Musiktitel eine neue Schaltfläche „Switch to Video“, mit der zur Wiedergabe des Musikvideos gewechselt werden kann. Der Wechsel zum Video lässt die Wiedergabe neu starten, es erfolgt kein nahtloser Wechsel. Über „Switch to Audio“ lässt sich wieder in die klassische Ansicht ohne Video wechseln.

Spotify hat in den letzten Jahren mit zahlreichen Neuerungen in der App, die neben Biografien der Künstler in der App unter anderem auch das Bewerben von Live-Events und Merchandising beinhalten, versucht, die Bindung zwischen Hörer und Künstler zu verstärken – und beide so gleichermaßen auch an Spotify als Plattform zu binden.