Neuigkeiten zu Microsoft Blue

Ferdinand Thommes
91 Kommentare

Im November vergangenen Jahres berichteten wir über eine vermeintlich neue Upgrade-Politik Microsofts, die dem Betriebssystem jährliche Aktualisierungen bringen soll. Die als „Blue“ bezeichnete Kampagne wurde auch bereits als Windows 8.1 bezeichnet. Wie sich nun herausstellt plant Microsoft mit „Blue“ aber wesentlich mehr.

Wie ZDNet aus angeblich sehr verlässlicher Quelle erfahren hat, soll unter dem Namen „Blue“ zukünftig ein Upgrade-Zyklus zu verstehen sein, der nicht nur das Betriebssystem auf den neuesten Stand hebt, sondern ebenso das Windows Phone, die Windows Server als auch die Windows Services, wie SkyDrive, Hotmail und andere. Das bedeutet nicht, dass alle diese Komponenten am gleichen Tag aktualisiert werden, aber vermutlich zeitnah.

Sind unter „Blue“ also größere Upgrades zu verstehen, so soll es darüber hinaus zwischendurch auch kleinere Neuerungen wie Firmware-Updates oder die Einführung neuer Funktionen bei Windows 8, Windows RT, Windows Services und Windows Phone geben. So gab es für Besitzer eines Windows 8 Phone bereits im Dezember ein erstes kleines Update unter dem Codenamen „Portico“.

„Blue“ stellt für Microsoft einen großen Einschnitt in der Art und Weise dar, wie Software entwickelt, vermarktet und aktualisiert wird. Die Microsoft-Teams für Windows, Windows Live und Windows Server sind es gewohnt, in einem zwei- bis dreijährigen Rhythmus eine neue Hauptversion der jeweiligen Software herauszugeben. Nun gilt es, sich auf kleinere Upgrades umzustellen, die beispielsweise jährlich neue Funktionen und Techniken dem Endanwender schneller zur Verfügung stellen.

Die Umstellungen sind hierbei für die Windows-Plattform selbst besonders tiefgreifend. War es bisher so, dass das Endprodukt, bevor es zum Endanwender gelangte, noch einige Monate bei den OEMs fehlerbereinigt und angepasst werden konnte, werden die geplant jährlich stattfindenden Plattform-Upgrades ohne diesen Zwischenschritt auskommen müssen. Die Auslieferung dieser Upgrades könnte beispielsweise über den Windows Store geschehen, also auf direktem Wege zum Nutzer.

Zur Zeit enthält die Microsoft-Roadmap sowohl Hinweise auf Windows 8 und 9 als auch auf „Blue“. Hier bleibt also abzuwarten, wie Microsoft die Umstellungen im Einzelnen vornimmt. Klar ist, das Microsoft Windows 8 etwas längerfristig sieht als bisherige Versionen. Das geht aus den Aussagen von Tami Reller, der Verantwortlichen für Finanzen im Bereich Windows, und anderen Microsoft-Führungskräften hervor. „Windows 8 ist ganz klar mit seinem hohem Anspruch nicht nur für eine Saison gedacht, sondern soll sich längerfristig verkaufen, während weitere Fortschritte einfließen“, sagte sie in einem Interview mit WinSuperSite.