Dropbox erwirbt populäre E-Mail-App Mailbox

Przemyslaw Szymanski
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Nachdem der Online-Speicher-Anbieter Dropbox bereits im Dezember des vergangenen Jahres unter anderem den Online-Fotodienst Snapjoy übernommen hat, scheint sich das Unternehmen weiterhin auf Einkaufstour zu befinden und gibt nun die Übernahme des für die Mailbox-App bekannten Unternehmens Orchestra bekannt.

Eine Besonderheit der seit rund fünf Wochen erhältlichen Anwendung ist die Möglichkeit, E-Mails mit Wischbewegungen auf dem eigenen Smartphone zu archivieren, in Unterordner zu verschieben sowie die Nachrichten zu einem späteren, vom Nutzer definierten Zeitpunkt erneut anzeigen zu lassen. Das Mailbox-Programm, welches somit die Funktionen einer E-Mail- und die einer Todo-App kombiniert, funktioniert bisher jedoch nur auf mobilen Apple-Geräten wie iPhone und iPad sowie nur mit Googles E-Mail-Dienst Gmail.

Auszug aus der Mailbox-App (Bild: Orchestra)

Glaubt man Aussagen von Orchestra-CEO Gentry Underwood, dann hat Mailbox ein beträchtliches Volumen zu bewältigen: 60 Millionen E-Mails würden bereits jetzt täglich verarbeitet und insgesamt hätten sich bereits 1,3 Millionen Personen für den Service registriert, viele von ihnen noch in der Warteschlange. Um den großen Ansturm seitens der Anwender ohne Ausfälle bewerkstelligen zu können, machen die Entwickler die App nur schrittweise neuen Nutzern zugänglich.

Neben den zahlreichen Nutzern, zeigt sich auch Dropbox in einer Mitteilung bezüglich der Übernahme auf dem unternehmenseigenen Blog sehr angetan von der Mailbox-App und ortet auch Parallelen zum eigenen Dienst: „Dropbox ersetzt die Ordner auf der Festplatte nicht, es macht sie besser.“, erklärt das Unternehmen. Das gleiche gelte den Angaben der Dropbox-Verantwortlichen zufolge auch für Mailbox, da es den E-Mail-Dienst nicht ersetze, ihn jedoch besser mache.

Auszug aus der Mailbox-App (Bild: Orchestra)

Nach der Übernahme soll es für die Nutzer jedoch keine Veränderungen geben, sodass Mailbox laut Dropbox-CEO Drew Houston, wie er gegenüber dem Wall Street Journal bekannt gab, als Stand-Alone-Anwendung weiterhin erhalten bleiben soll. Abseits dessen möchte Dropbox die erworbene Technologie zudem zur Verbesserung eigener Funktionen verwenden. Dafür werden wohl auch die 13 Teammitglieder von Mailbox sorgen, die laut der US-amerikanischen Wirtschaftszeitung im Rahmen der Akquisition in das Dropbox-Unternehmen integriert werden.

Eine Summe für die Übernahme wird von beiden Parteien nicht genannt, laut einem Bericht von TechCrunch soll sich diese jedoch auf rund 100 Millionen US-Dollar belaufen.