SoC-Hersteller ST-Ericsson wird aufgespalten

Patrick Bellmer
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Rund drei Monate nach dem Bekanntwerden der Ausstiegspläne seitens STMicroelectronics scheint die Zukunft des SoC-Herstellers ST-Ericsson nun geklärt. Diese sieht allerdings anders als bislang angenommen aus: Statt neuer Anteilseigner wird es lediglich veränderte Strukturen geben.

Ursprünglich wollte STMicroelectronics sich von seinem Anteil am schweizerisch-schwedischen Joint Venture trennen, unter anderem aufgrund der fortwährenden Verluste. Nun aber wird man einen großen Teil der Produktpalette sowie mehrere Test- und Produktionseinrichtungen in das eigene Unternehmen integrieren. Davon ausgenommen ist jedoch die Modemsparte, die künftig in Ericssons Verantwortungsbereich fällt. Diese gilt als der wichtigste Teil des Joint Ventures, was Ericsson-Chef Hans Vestberg zuletzt vor einer Woche betonte.

Rund 1.800 der etwa 5.000 ST-Ericsson-Mitarbeiter werden im Zuge der Veränderungen zu Ericsson wechseln, 950 zu STMicroelectronics. Für die übrigen Beschäftigten gibt es bislang keine Perspektive, im Rahmen der Abwicklung der verbleibenden Geschäftsbereiche inklusive Verwaltung dürfte ihnen die Kündigung drohen. Abgeschlossen werden soll der Umbau im Laufe des dritten Quartals, Voraussetzung dafür ist allerdings die Zustimmung der Aufsichtsbehörden.

Aufgrund verschiedener Aussagen in den vergangenen Monaten galt der Verkauf des Joint Ventures als die wahrscheinlichste Lösung, auch Ericsson erklärte mehrfach, dass man kein Interesse an der Übernahme hätte.