Erste „Haswell“-Overclockingversuche zeigen BCLK-Erhöhung

Volker Rißka
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Im Rahmen des Intel Developer Forum 2013 Anfang April hatte der Hersteller neben vielen Details auch die Overclocking-Eigenschaften der neuen „Haswell“-Prozessoren dargelegt. Diese zeigten, dass man in Zukunft auch wieder etwas mehr über den sogenannten Base Clock (BCLK) machen kann.

Mit den „Sandy Bridge“ und „Ivy Bridge“ hatte Intel diesem Verfahren einen echten Riegel vorgeschoben. Da an den Base Clock als Erbe des Front Side Bus (FSB) so ziemlich alle wichtigen Taktraten im Prozessor selbst gekoppelt sind, werden Abweichungen nur um ein paar Prozent direkt mit Fehlern bestraft. Folglich lag die Grenze dort bei etwa fünf Prozent, in Ausnahmefällen waren maximal acht Prozent möglich.

Mit den „Haswell“-Prozessoren geht Intel den Weg, den man mit den High-End-Prozessoren vom „Sandy Bridge-E“ bereits beschreitet. Zusätzliche integrierte Teiler sorgen dafür, dass man feste Vorgaben im BIOS des Mainboards auswählen kann. Folglich stehen neben den 100 MHz Base Clock als Referenzwert auch 125 und 167 MHz bereit; zuzüglich der fünf Prozent Spielraum. Exakt dieses Vorgehen nutzen erste Tester, die den BCLK so auf 170 MHz anheben konnten.

„Haswell“-Prozessor mit BCLK von 170 MHz
„Haswell“-Prozessor mit BCLK von 170 MHz
Intel Core i7-4770
Intel Core i7-4770 (Bild: xmadsl.com)

Mit den passenden Prozessoren aus der K-Serie mit nach oben frei bestimmbaren Multiplikator stehen so unterschiedlichste Variationsmöglichkeiten zur Verfügung. Ob diese BCLK-Erhöhung aber auch auf allen herkömmlichen Modellen, die unter anderem in Form des Core i7-4770 bereits ausgeliefert werden, so problemlos funktioniert, bleibt noch abzuwarten. Denn sonst könnte man aus dem günstigsten neuen Quad-Core-Prozessor, dem Core i5-4430 für 175 US-Dollar, bereits dank BCLK 125 einen 3,8 GHz schnellen Prozessor machen; mit der Turbo-Option für 4 GHz. Würde dies ohne Probleme funktionieren, könnte dort schnell ein preislich ansprechender Geheimtipp entstehen – erst recht, wenn die Option mit BCLK 167 auch noch funktionieren würde.

Da dies fast zu schön klingt um wahr zu sein, müssen hier entsprechende Tests fürs Klarheit sorgen. In Intels Präsentation hieß es vor wenigen Wochen, dass einige der Möglichkeiten nur für bestimmte Prozessoren gelten, ohne natürlich exakte Modelle zu benennen.

Overclocking-Möglichkeiten von „Haswell“