Kabel Deutschland startet umfangreichen DVB-C2-Feldversuch

Przemyslaw Szymanski
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Nachdem Kabel Deutschland im September 2010 DVB-C2 in Deutschland erstmals testete, wurde es danach um den neuen Standard etwas ruhiger. Doch nun gibt der Kabelanbieter in einer Pressemitteilung bekannt, dass das Unternehmen in Berlin, Hamburg und München einen entsprechenden, größer angelegten Feldversuch gestartet hat.

Dafür werden aktuell auf Kanal D 794 (794 Megahertz) TV-Programme in dem neuen DVB-C2-Standard gesendet. Dabei kommt auch das neue Modulationsverfahren Coded Orthogonal Frequency Division Multiplex (COFDM) und der Fehlerschutz Low-Density-Parity-Check-Codes (LDPC), die auch bei DOCSIS 3.1 Verwendung finden werden, zum Einsatz. Insgesamt kann mit DVB-C2 die maximale Downstream-Datenkapazität in einem 862-Megahertz-Kabelnetz von aktuell etwa fünf auf bis zu acht Gigabit pro Sekunde erhöht werden.

Die wesentlichen Vorteile von DVB-C2 sind die höhere Übertragungseffizienz und die optimalen Anpassungsmöglichkeiten an die Charakteristiken unterschiedlicher Kabelnetze“, erklärt Lorenz Glatz, seines Zeichens Chief Technology Officer bei Kabel Deutschland. Des Weiteren kommt dabei erstmals eine DVB-C2 1024-QAM-Modulation bei einer Fehlerkorrektur von 3/4 zum Einsatz, was im Vergleich zum aktuellen DVB-C-Standard die Effizienz bei gleicher Signalstärke laut Kabelanbieter um 46 Prozent steigern soll.

Die Einführung des neuen Standards wird die ohnehin schon sehr leistungsfähige Infrastruktur Breitbandkabel weiter aufwerten und noch umfangreichere Angebote ermöglichen“, so Glatz weiter. Wie lang der Feldversuch dauern soll, lässt Kabel Deutschland jedoch offen. Der Konzern appellierte aber auch an die Hersteller, entsprechende Endgeräte auf den Markt zu bringen, die neben dem aktuellen DVB-C auch mittels des neuen DVB-C2 empfangen können.

Sobald diese in einer nennenswerten Zahl verfügbar sind, will der Konzern eigenen Angaben zufolge vom erweiterten DVB-C2-Feldversuch in den Regelbetrieb übergehen. Die technische Realisierung des aktuellen Feldversuchs in Berlin, Hamburg und München wurde mit den DVB-C2-kompatiblen Geräten der Partnerunternehmen Arris, Astro Strobel Kommunikationssysteme und Sony ermöglicht.