Carl Zeiss Cinemizer OLED im Test: Gaming-Brille im Schatten von Google Glass

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Frank Hüber
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Fazit

Videobrillen üben nicht nur auf Messen weiterhin eine enorme Anziehungskraft aus, sondern gelten seit jeher als wahr gewordene Zukunftsvision zum Anfassen – so auch die Cinemizer OLED von Carl Zeiss. Dank gutem Tragekomfort, unkomplizierter Bedienung, guter Bildqualität und gutem 3D-Modus weiß die Cinemizer OLED in unserem Test durchaus zu überzeugen, ist aber auch weiterhin wie andere Vertreter dieser Gattung keine Videobrille für jedermann und jeden Einsatzzweck. Auch wenn Carl Zeiss das Einsatzgebiet der Virtual-Reality-Brille nicht zuletzt durch den Headtracker um Spiele erweitern möchte, ist die Zielgruppe nicht nur in diesem Bereich weiterhin sehr eng gefasst.

Die Immersion, das heißt das vollständige Eintauchen des Benutzers in die virtuelle Umgebung, gelingt bei Filmen und insbesondere bei Benutzung des in Kürze in den Handel kommenden Eyeshields und des Headtrackers auch bei Spielen, dennoch ist der Einsatz auf eine Nische beschränkt. Diese Nische weiß die Cinemizer OLED aber gut zu besetzen und ist deshalb für all diejenigen, die einen der genannten Einsatzzwecke ausfüllen und sich der im Test genannten Einschränkungen – etwa blaue Ränder bei hellen Bildinhalten, das mit 30 Grad geringe Sichtfeld und die ungenaue Dioptrieneinstellung – bewusst sind, eine durchaus in Betracht zu ziehende Wahl; allerdings nicht ohne die Videobrille vorab getestet zu haben.

Für den täglichen mobilen Einsatz, etwa auf dem Weg zur Arbeit, ist die Cinemizer OLED weder gedacht noch sinnvoll einsetzbar. Zum privaten Filmgenuss etwa im Flugzeug bei gleichzeitiger Abschottung von der Außenwelt durch die In-Ear-Kopfhörer und das Eyeshield ist sie hingegen gut geeignet. Auch der Ansatz, sie beispielsweise bei Zahnärzten zur Ablenkung bei der Behandlung zu nutzen, weiß zu gefallen. Apropos In-Ear-Kopfhörer: Die Klangqualität der In-Ear-Kopfhörer kann als gut bezeichnet werden. Der direkte Anschluss an die Videobrille ist gut gelöst.

Die unverbindliche Preisempfehlung der Cinemizer OLED liegt bei 649 Euro und für den Headtracker bei 199 Euro. Im Preisvergleich bewegt sich die Cinemizer OLED derzeit bei rund 575 Euro, der Headtracker bei circa 165 Euro und das Eyeshield bei rund 30 Euro. Der Konkurrent aus dem Hause Sony, die HMZ-T2, die ebenfalls auf zwei OLED-Displays setzt, kostet derzeit rund 900 Euro.

Carl Zeiss Cinemizer OLED im Test

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