Tipps für IT-Sicherheit von NSA-Partnerfirma

Andreas Frischholz
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Das Bundesinnenministerium hat am 1. August einen Rahmenvertrag mit dem Strategieberater Booz & Company abgeschlossen, der die Bereiche IT-Sicherheit und Datenschutz umfasst. Laut einem Bericht vom Spiegel zahlt das Innenministerium zwischen 16,5 Millionen und 19,5 Millionen Euro für die Zusammenarbeit.

Booz & Company ist erst seit dem Jahr 2008 eigenständig, zuvor war das Unternehmen eine Abteilung bei dem militärischen Technologieberater Booz Allen Hamilton. Also das Unternehmen, bei dem Edward Snowden angeheuert hatte, um als externer System-Administrator für die NSA zu arbeiten. Über den Booz-Allen-Hamilton-Standort auf Hawaii hatte Snowden den Zugang auf die geheimen NSA-Dokumente erhalten, die seit Wochen enthüllt werden.

Zudem umfasst der Beratungsvertrag zwischen Booz & Company und dem Bundesinnenministerium noch den Beratungsriesen Accenture als Unterauftragnehmer. Dieser ist ein langjähriger Vertragspartner der NSA und soll zudem an einer direkten Übernahme von Booz & Company interessiert sein. Angesichts der Kooperationen und Querverbindungen kommentiert der Bürgerrechtler Markus Beckedahl auf Netzpolitik.org: „Da holt man sich wohl die NSA praktischerweise direkt in die kritischen Infrastrukturen und bezahlt auch noch dafür.

Laut einer Mitteilung der Bundesregierung richtet sich das Beratungsangebot insbesondere an die „Leitungs- bzw. Entscheider-Ebene“ in den obersten Bundesbehörden und Verfassungsorganen. Diese können sich künftig von Booz & Company bei Themen wie „Datenschutz“ und „Gewährleistung von Sicherheit“ beraten lassen. Weitere vertraglich festgelegte Bereiche umfassen etwa „Entwicklung und Aufbau von übergeordneter IT-Infrastruktur“ sowie die „Vorbereitung von IT-Grundsatzentscheidungen“.